Balance-Training lindert laut Schweizer Studie Altersbeschwerden
Gezieltes Gleichgewichtstraining kann altersbedingte neurologische Funktionsstörungen bekämpfen, wie eine neue Studie der Universität Freiburg zeigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Gleichgewichtstraining kann altersbedingte neurologische Funktionsstörungen bekämpfen.
- Das zeigt eine neue Studie der Universität Freiburg.
- Das Training hat Übungen wie das Balancieren auf einer Slackline beinhaltet.
Gleichgewichtstraining kann gegen Altersbeschwerden helfen. Eine im Alter auftretende neurologische Funktionsstörung kann durch gezielte Übungen bekämpft werden. Das zeigen Forschende der Universität Freiburg in einer neuen Studie, wie «Keystone-SDA» berichtet.
Typische Altersbeschwerden sind unter anderem auf eine Fehlfunktion der Gamma-Aminobuttersäure im Gehirn zurückzuführen. Dazu zählen unter anderem eine schlechtere Schlafqualität, eine verminderte motorische Kontrolle oder kognitive Störungen. Das erklärte die Universität Freiburg (Unifr) in einer Mitteilung vom Mittwoch.
Rolle von Gamma-Aminobuttersäure im Alter
Die Gamma-Aminobuttersäure ist ein sogenannter Neurotransmitter. Ihre Aufgabe ist es, die Aktivität von Neuronen zu bremsen, um übermässige Erregungen im Gehirn zu verhindern. Mit zunehmendem Alter nimmt diese Hemmung aber ab.
Die Forschenden zeigten nun erstmals, dass Gleichgewichtstraining dieser altersbedingten Abnahme der Hemmung entgegenwirkt. Ihre Studie wurde in der Fachzeitschrift «The Journal of Physiology» veröffentlicht.
Für die Studie wurden 40 Seniorinnen und Senioren im Alter von 66 bis 81 Jahren in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe führte über einen Zeitraum von sechs Monaten zweimal wöchentlich ein Gleichgewichtstraining durch. Während die Kontrollgruppe keine spezifischen Übungen absolvierte.
Anspruchsvolles Gleichgewichtstraining
Das Training umfasste anspruchsvolle Gleichgewichtsübungen. Wie das Gehen auf instabilem Untergrund, die Benutzung einer Gleichgewichtsplatte oder das Balancieren auf einer Slackline.
Nach einem halben Jahr zeigte die trainierte Gruppe im Vergleich zur untrainierten Gruppe eine Verbesserung der Hemmungsfunktion des Neurotransmitters. Und zwar um 16,5 Prozent und eine Steigerung der Gleichgewichtsfähigkeit um 15 Prozent.
Studienleiter Yves-Alain Kuhn und sein Team planen, zu erforschen, ob die Verbesserung der Hemmungsfunktion auch die Schlafqualität fördert. Zudem wollen sie untersuchen, ob das Gleichgewichtstraining die Schmerzkontrolle verbessert.
