Taucher bergen verlorene Geisternetze aus Nordsee
Jährlich gehen tonnenweise Fischernetze im Meer verloren. Taucherinnen und Taucher von «Geisternetze Ostfriesland» haben jetzt 50 Kilo aus der Nordsee geborgen.
Das Wichtigste in Kürze
- Herrenlose Fischernetze stellen im Meer eine Gefahr für Tiere und Umwelt dar.
- Meeresbewohner drohen, sich in den Netzen zu verfangen und zu sterben.
- Am Mittwoch konnten 50 Kilo herrenlose Netze aus der Nordsee gefischt werden.
Taucherinnen und Taucher haben sich vor den Ostfriesischen Inseln in der Nordsee auf die Suche nach Geisternetzen gemacht.
Im Rahmen des Projektes «Geisternetze Ostfriesland» suchen die professionellen Taucher von Ghost Diving Germany nach Fischernetzen. Diese sind in der Nordsee verloren gegangen und stellen nun eine Gefahr für die Tier- und Umwelt dar. Sie bargen am Mittwoch etwa 50 Kilo herrenlose Netze.
Das einwöchige Projekt soll einen kleinen Teil zum Umweltschutz leisten. Und auf die Problematik des Mülls in den Meeren aufmerksam machen, sagten die Organisatoren von NV-Versicherungen und immergrün, tauch.versicherung und Ghost Diving Germany. Sie schätzen, dass etwa 640'000 Tonnen Fischerausrüstung jährlich im Meer landen.
«Diese Netze tun das weiter, wofür sie gebaut wurden. Nämlich Tiere einfangen, und das sehr unselektiv», sagte Biologe Lars Gutow des Alfred-Wegener-Instituts am Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung.
Fische und andere Meeresbewohner verfangen sich in den verlorenen Netzen und sterben. Die aus Kunststoff bestehenden Fischergeräte reiben über den Boden und stören das Ökosystem der Meere. Sie bauen sich dazu kaum ab, erklärte Gutow. Sie belasten die Meere in ihrer grossen Struktur und auch in Form von Mikroplastik.
Das Projekt zur Bergung von Geisternetzen begann am Montag. Nach Aussagen der Taucher sind die schwierigen Tauchbedingungen durch Strömungen und eingeschränkte Sicht in der Nordsee eine besondere Herausforderung.