Deshalb sind alle Augen auf die rechte AfD gerichtet
Das Wichtigste in Kürze
- In den deutschen Bundesländern Brandenburg und Sachsen wird heute Sonntag gewählt.
- Die AfD könnte in beiden Bundesländern stärkste Kraft werden.
- Doch die Partei selbst kämpft ihre Grabenkämpfe.
Brandenburg und Sachsen wählen. Und beide ostdeutschen Bundesländer dürften 30 Jahre nach dem Mauerfall deutlich nach rechts rücken. Auch bei den Landtagswahlen in Thüringen im Oktober könnte die AfD deutlich zulegen.
Offen ist, ob die Partei in diesen Bundesländern gar stärkste Kraft wird. Das Rennen wird knapp.
Doch eines bleibt klar: Auch wenn sie stärkste Kraft werden sollten, in die Regierungsverantwortung kommen sie wohl kaum. Die anderen Parteien haben ein Koalitionsbündnis mit der Rechtspartei ausgeschlossen.
Was auch klar ist: Die Wahl in den Bundesländern wird Einfluss haben, in welche Richtung sich die AfD künftig bewegen wird. In der Brandenburger, der Sächsischen als auch in der Thüringer AfD dominiert der rechte Flügel der Partei. Der völkisch-nationalistische «Flügel» wurde Anfang Jahr vom deutschen Verfassungsschutz als «Verdachtsfall für rechtsextreme Bestrebungen» eingestuft.
So scheuen sich etwa die Landesvorsitzenden Andreas Kalbitz aus Brandenburg, Peter Urban aus Sachsen und Björn Höcke aus Thüringen nicht, gemeinsam mit Neonazis an einer Demo in Chemnitz aufzukreuzen.
Ein Wahlerfolg der AfD in den drei Bundesländern dürfte darum vor allem bei den westdeutschen Parteiverbänden für Verstimmung sorgen. In Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg sind die Parteimitglieder zerstritten.
Es herrscht ein Machtkampf zwischen Gemässigten und Flügel-Anhängern. Der Grabenkrieg innerhalb der Partei dürfte sich verschärfen. Eine zusätzliche Radikalisierung der Partei ist nicht ausgeschlossen.
Ende November stehen die Neuwahlen des AfD-Bundesvorstandes an. Dann dürfte sich entscheiden, ob sich gemässigte AfDler oder doch der Flügel durchsetzt.