G20-Gipfel in Buenos Aires mit brisanten Treffen
US-Präsident Trump wird auf Merkel, Xi Jingping, Erdogan und eventuell Putin treffen. Ein Gespräch mit Kronprinz Mohammed bin Salman ist nicht vorgesehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Buenos Aires bereitet sich auf den G20-Gipfel am Freitag und Samstag vor.
- Das Treffen von US-Präsident Trump und Russlands Präsident Putin ist noch ungewiss.
- Ein Gespräch von Trump mit dem Kronprinzen Mohammed bin Salman wird ausgeschlossen.
Brennende Autos, lodernde Barrikaden, verwüstete Schaufenster – so ist uns der vergangene G20-Gipfel 2017 in Hamburg in Erinnerung geblieben. Nun findet am Freitag und Samstag das Gipfeltreffen in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires statt. Die Vorzeichen für ein friedliches Treffen der Staats- und Regierungschefs der 20 grössten Industrienationen stehen jedoch nicht gut.
Mehrere linke Gruppierungen haben gegen den Gipfel mobil gemacht. Zudem überschatten die heftigen Fan-Krawalle vor dem Finalspiel des Copa Libertadores am vergangenen Samstag den Gipfel. Über 20'000 Sicherheitskräfte stehen nun während der Gipfeltage im Einsatz. 400 US-Soldaten sind im benachbarten Uruguay auf Alarmbereitschaft.
Trump droht mit Absage von Putin-Treffen
Nach Angaben des Weissen Hauses plant US-Präsident Donald Trump gleich sieben teilweise hochbrisanten bilaterale Treffen am Rande des G20. So ist ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin angekündigt. Doch nun könnte es jedoch aufgrund der aktuellen Lage auf der Krim kurzfristig abgeblasen werden. Trump hat dem Kreml mit einer Absage gedroht.
Hauptthema beim Aufeinandertreffen von Trump mit dem chinesischen Staatschef Xi Jingping wird der Handeslstreit sein. Die beiden grössten Wirtschaftsnationen der Welt belegen sich seit Monanten wechselseitig mit Strafzöllen. China hofft nun auf ein Abkommen mit den USA, um den Streit zu beenden.
Treffen mit Merkel und Erdogan
Auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel wird wohl mit Trump über den Handelsstreit diskutieren. In der Folge seiner «America First»-Politik hat Trump mehrmals mit Strafzöllen auf Autoimporte gedroht, welches vor allem die deutsche Autoindustrie treffen würde. Aber auch Trumps geforderte bessere Lastenverteilung innerhalb der Nato wird Gesprächsstoff bieten.
Beim Treffen mit Erdogan wird der Fall des in der Türkei ermordeten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi zur Sprache kommen. Trump hat sich trotz des Mordes mehrmals deutlich zu seinem Verbündeten Saudi-Arabien bekannt. Die Türkei hingegen hat die lückenlose Aufklärung des Falls angekündigt und die Trump-Regierung für das «Verschliessen der Augen» scharf kritisiert.
Kronprinz in Argentinien
Auch der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman befindet sich für den G20 in Argentinien. Ein Treffen mit Trump ist jedoch nicht vorgesehen. Laut dem Weissen Haus sei die Möglichkeit für bilaterale Treffen «voll bis überfüllt». Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sich Trump aufgrund des wachsenden internen Widerstands, mit dem Thema Khashoggi nicht noch mehr die Finger verbrennen will.
Hingegen scheint ein Aufeinandertreffen zwischen Erdogan und dem Kronprinzen möglich. Dies wäre die erste persönliche Begegnung zwischen dem türkischen Präsidenten und Mohammed bin Salman seit dem Tod des Journalisten.