Aufwendige Suche nach zwei autistischen Menschen im Unterengadin
Ein Bewohner und eine Bewohnerin eines Unterengadiner Wohnheimes für Menschen mit Beeinträchtigungen haben sich am Dienstag - unabhängig voneinander - verlaufen und sind nicht ins Heim zurückgekehrt. Beide wurden nach einer mehrstündigen grossangelegten Suche unversehrt wieder gefunden.
Das Wohnheim in Lavin hatte gemäss Angaben der Kantonspolizei nach 19:30 Uhr gemeldet, dass zwei erwachsene Bewohner nicht wie erwartet ins Haus zurückgekehrt seien. Die beiden autistischen Menschen hatten das Heim unabhängig voneinander verlassen, die Frau am frühen Nachmittag und der Mann am frühen Abend.
An der umgehend eingeleiteten Suchaktion beteiligte sich eine Vielzahl an Suchteams. Im Einsatz standen SAC-Angehörige, Feuerwehrleute, mehrere Polizeipatrouillen, Personenspührhunde der Kantonspolizei und ein Rega-Helikopter. Die Einsatzleitung erfolgte aus der Luft, und auch eine Polizei-Drohne wurde eingesetzt.
Die Frau wurde bereits gegen 22 Uhr in der Nähe des Dorfes gefunden. Die Suche nach dem Mann dauerte bis nach 2 Uhr nachts. Er wurde schliesslich 500 Höhenmeter oberhalb von Lavin in der Nähe der Linardhütte entdeckt.
Wie Polizeisprecher Roman Rüegg auf Anfrage erklärte, ist es im Heim üblich, dass Bewohnerinnen und Bewohner dieses selbständig verlassen, so weit es mit ihren Einschränkungen möglich ist. Dass sich gleich zwei Personen am gleichen Tag verlaufen hätten, sei Zufall gewesen.