Basel: Betrugsmasche, falsche Polizisten, falsche Kommissare
In einem Fall wurde eine 79-jährige Frau Opfer dieser Betrugsmasche. Mehrmals wurde sie von einem «Oberkommissar» telefonisch kontaktiert, welcher ihr mitteilte, dass Einbrecher es auf sie abgesehen hätten. Zu ihrem Schutz würde sie nun von zwei Polizisten überwacht, aber sie dürfe mit niemandem darüber sprechen.
In der Folge wurde die Frau eindringlich aufgefordert, das zu Hause aufbewahrte Geld, Fr. 50‘000.--, an einem sicheren Ort zu deponieren, wo es von der Polizei dann abgeholt werde. In der Folge begab sich die Rentnerin weisungsgemäss an den Bruderholzweg, um dort das Geld neben einer Mülltonne zu deponieren.
Da sie im letzten Moment Zweifel hegte, hinterlegte sie «nur» Fr. 30‘000.-- neben der Mülltonne.
Allgemeines Vorgehen der Täter
Die Täter geben sich als Polizist, Kriminalbeamtin oder Oberkommissar aus. Die oft Hochdeutsch sprechenden Anrufer nehmen über eine gefälschte Rufnummer eine Verbindung mit den potentiellen Opfern auf.
Auf dem Telefondisplay erscheint eine offizielle Amtsnummer, so z.B. diejenige einer Polizeiwache oder einer Behörde. In der Folge teilen die Betrüger mit, dass die auf Banken deponierten Vermögen nicht mehr sicher seien und man deshalb das Geld abheben und zu sich nach Hause nehmen soll.
Anschliessend werden zivile Polizeibeamte am Wohnort vorbeikommen, um das Bargeld, den Schmuck sowie weitere Wertsachen in Verwahrung zu nehmen und an einem sicheren Ort zu deponieren. Die Täter fordern ihre potentiellen Opfer wiederholt auch auf, das Geld aus Gründen der Sicherheit persönlich in eine andere Stadt oder ins Ausland zu bringen und dort einem «Polizisten» zu übergeben bzw. an einem unauffälligen Ort zu hinterlegen.
Zudem werden auch Personen von falschen Polizisten in Angst und Schrecken versetzt, weil angeblich bewaffnete Einbrecher unterwegs seien, um das am Wohnort aufbewahrte Geld zu stehlen, oder weil ein Angehöriger einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe und bei Nichtbezahlung verhaftet werde.
Hinweise der Staatsanwaltschaft
– Die Polizei fordert nicht auf, Geld bei einer Bank bzw. einem Finanzinstitut abzuheben
– Ebenso wenig fordert die Polizei auf, Geld aus Gründen der Sicherheit in einen anderen Kanton bzw. ins Ausland zu bringen
– Die Polizei verlangt nicht, dass man ihr Geld oder Schmuck bzw. weitere Wertgegenstände aushändigt
– Haben Sie geringste Zweifel, ob es sich um echte Polizisten handelt, nehmen Sie unverzüglich über Notruf 117 mit der Kantonspolizei Kontakt auf
– Die Polizei verlangt kein Geld, damit man nicht verhaftet wird
– Deponieren Sie kein Geld an unbekannten Orten.
Empfehlungen der Staatsanwaltschaft
– Seien Sie misstrauisch gegenüber unbekannten Anrufern oder fremden Personen, die sie auf der Strasse ansprechen
– Werden Sie von verdächtigen Personen oder vermeintlichen Angehörigen (Enkeltrickbetrug) kontaktiert, so informieren Sie unverzüglich die Polizei über die Notrufnummer 117
– Gewähren Sie keinen fremden Personen Zutritt zu Ihrer Wohnung bzw. zu Ihrem Haus
– Geben Sie keinerlei Auskünfte über Ihre Vermögenssituation bzw. über vorhandenes Geld, Schmuck und Wertsachen
– Bewahren sie keine grösseren Geldbeträge Zuhause auf
– Geben Sie keine Auskunft, ob Sie alleine wohnen
– Geben Sie keine Auskünfte über Ihr Alter, Zivilstand, Beruf und Gesundheitszustand
– Geben Sie keine Kreditkartennummern, Pin Code, Passwörter und Bankkartennummern bekannt
– Gewähren Sie keinen Unbekannten (Fremd-) Zugriff auf Ihren PC oder Ihr Smartphone
– Sollte sich jemand als Polizist oder Kriminalbeamtin ausgeben und sie auffordern, Geld bei einer Bank bzw. einem Finanzinstitut abzuheben und dieses aus Gründen der Sicherheit zivilen Beamten zu übergeben, so verständigen Sie sofort die Polizei über die Notrufnummer 117
– Sollten Sie Opfer einer dieser Betrugsmaschen (falsche Polizisten, Enkeltrick etc.) geworden sein, so kontaktieren sie unverzüglich die Polizei.