Sechs Personen haben in der Romandie Geiseln genommen und anschliessend Gold und andere Edelmetalle aus einem Unternehmen geraubt.
An den Ermittlungen beteiligten sich Polizisten aus Frankreich und der Kantone Jura und Neuenburg. (Symbolbild)
An den Ermittlungen beteiligten sich Polizisten aus Frankreich und der Kantone Jura und Neuenburg. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Das Wichtigste in Kürze

  • Fünf Männer und eine Frau im Alter von 23 bis 51 Jahren wurden angeklagt und inhaftiert.
  • Sie hatten Raubüberfälle in Bassecourt JU und Le Locle NE verübt.
  • Sie befinden sich noch immer in Frankreich in Haft.
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Nach Raubüberfällen in Bassecourt JU und Le Locle NE sind sechs Personen in Frankreich verhaftet und angeklagt worden. Sie hatten Geiseln genommen und anschliessend Gold und andere Edelmetalle aus Unternehmen geraubt.

Nach fast einjährigen Ermittlungen war die Polizeioperation, an der 60 Ermittler aus der Schweiz und Frankreich beteiligt waren, am 10. Oktober in ganz Frankreich durchgeführt worden. Dies teilten die Staatsanwaltschaften der Kantone Jura und Neuenburg sowie die Justizbehörden in Nancy (F) am Dienstag mit.

Insgesamt nahm die Polizei 14 Personen in den französischen Départements Loire und Rhône fest Bei Hausdurchsuchungen stellte sie mehrere Autos sicher, ferner drei gestohlene Waffen, ein Peilsender und Betäubungsmittel.

Sechs Personen im Alter von 23 bis 51 Jahren angeklagt

Fünf Männer und eine Frau im Alter von 23 bis 51 Jahren wurden angeklagt und inhaftiert. Ihnen wird vorgeworfen, sich zu einer kriminellen Vereinigung zusammengeschlossen zu haben. Zwei von ihnen wurden ausserdem wegen «versuchter bandenmässiger Erpressung» angeklagt. Die übrigen acht Verdächtigen wurden nach ihrer Festnahme wieder freigelassen

Im Zuge der Ermittlungen wurden die Verbindung zwischen den beiden Überfällen bestätigt. Am Abend des 3. November 2021 nahmen sechs Verbrecher in Bassecourt einen Unternehmensleiter und seine gesamte Familie als Geiseln.

Diese führten sie bis zum Unternehmen, wo sie laut der französischen Justiz 70 Kilogramm Edelmetall, darunter 60 Kilogramm Gold, mitnahmen. Sie stahlen auch Bestandteile von Luxusuhren, die für die Preisträger der Fussballauszeichnung Ballon d'Or 2021 bestimmt gewesen waren.

Nach Verfolgungsjagd festgenommen

Den Räubern gelang es anschliessend zu fliehen und trotz einer an der Grenze errichteten Sperre nach Frankreich zu gelangen. Ein Mitarbeiter der Eidgenössischen Zollverwaltung wurde angefahren und am Bein verletzt.

Beim zweiten Raubüberfall am 6. Januar dieses Jahres in Le Locle überraschte ein Alarm die Einbrecher. Die Täter hatten vier Personen als Geiseln genommen und mussten ihre Beute zurücklassen. Anschliessend überfielen die beiden Männer eine Frau, um ihr das Fahrzeug zu entreissen und nach Frankreich zu fliehen. Sie wurden jedoch nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei im französischen Pontarlier festgenommen. Sie befinden sich noch immer in Frankreich in Haft.

Laut den Justizbehörden in Nancy haben alle festgenommenen Verdächtigen die französische Staatsangehörigkeit, verfügen über familiäre Bindungen und sind der Polizei bereits bekannt.

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