Stadt Zürich

Pierre Maudet verteidigt sich bei Roger Schawinski

Christoph Krummenacher
Christoph Krummenacher

Zürich,

Mit dem Auftritt in Roger Schawinskis Talksendung erhoffte sich Pierre Maudet sein angeschlagenes Image reinzuwaschen. Ob ihm das gelang ist fragwürdig.

Pierre Maudet bei Roger Schawinski
Pierre Maudet versucht seine Fehler in der Sendung bei Roger Schawinski zu erklären. - Screenshot SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • FDP-Politiker Pierre Maudet steht wegen der Abu-Dhabi-Affäre seit Monaten in der Kritik.
  • Er wehrt sich gegen die Rücktrittsforderungen, die auch von der eigenen Partei kommen.
  • Dabei kritisiert Maudet in Roger Schawinskis Talksendung FDP-Parteichefin Petra Gössi.

Warum kommt Pierre Maudet zu Roger Schawinski, der für seine kritischen Fragen bekannt ist, in die Talksendung? «Ich habe einen Fehler gemacht und es ist für mich die Gelegenheit, dies auch den Deutschschweizern etwas zu erklären», stellt Maudet gleich zu Beginn der Sendung klar.

Den ganzen Herbst über habe er viel über sich lesen müssen, auch Lügen. Wegen des laufenden Justizverfahrens habe er sich dazu aber nicht äussern wollen. «Jetzt aber erlaube ich mir ein paar Rechtfertigungen zu geben.»

Maudet wiederholt, er habe Fehler gemacht. So hätte er die Reise nach Abu Dhabi gar nie antreten sollen. Er habe sich aber als Wirtschaftsminister des Kantons Genf um potenzielle Kunden in den Arabischen Emiraten bemühen wollen, rechtfertigt er sich.

Pierre Maudet: «Ich bin kein Opfer»

Pierre Maudet gibt sich reumütig und er glaubt den Grund zu kennen. «Ich wurde in den letzten Jahren sehr oft angegriffen», erklärt er. «Ich glaube, dass ich mich etwas zu viel davor geschützt habe, wie ein Panzer.» Deshalb habe er weniger auf Kritik gehört.

Er sehe sich nicht als Opfer, trotzdem äussert sich Maudet kritisch über die Heftigkeit der Kritik an seiner Person. «Ich bin auch verantwortlich für meine Taten, aber wie wahnsinnig viele Lügen über mich verbreitet wurden, das zeigt, dass meine politischen Reformen in Genf auch gewissen Personen weh getan haben», vermutet der 40-Jährige.

Eins ist für den entmachteten Staatsrat jedoch klar: «Ich fühle mich unschuldig, deshalb kämpfe ich.» Er habe immer im Interesse des Kantons gehandelt. Deshalb habe er die Dimension der Sache womöglich unterschätzt. Niemals habe er aber eine kriminelle Absicht gehabt.

Arbeiten, um Vertrauen zurück zu gewinnen

Angesprochen auf die deutliche Rücktrittsaufforderung der FDP-Spitze um Parteipräsidentin Petra Gössi sagt Maudet: «Damit habe ich Mühe.» Gössi habe den Rücktritt schon im Voraus gefordert, bevor sich Maudet erklären konnte.

Es gelte schliesslich die Unschuldsvermutung, greift er die Parteileitung an. «So ein grosses Theater zu machen war auch ein Teil des Problems.» Die FDP befördere damit womöglich einen Imageschaden.

Ein Rücktritt stehe weiter nicht zur Diskussion. Denn das sei eine Sache zwischen dem Wahlvolk und der gewählten Person. «Ich werden tun, was ich immer getan habe: Arbeiten und Ergebnisse vorzeigen.» So will er das Vertrauen der Bevölkerung zurückgewinnen.

«Wenn jetzt die Verleumdungen gewinnen, dann haben wir ein Problem in der Politik.» Noch ist nichts entschieden, noch ist Maudet im Amt.

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