1. August: Demo gegen den Rütlischwur geplant
Der 1. August ist dieses Jahr bereits wegen des Coronavirus ungewohnt. Nun ist auch eine Demonstration angekündigt – gegen die Geschichte des Rütlischwurs.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 1. August 2020 ist eine Demonstration gegen den «Mythos Schweiz» geplant.
- Dabei wird unter anderem gegen die Geschichte des Rütlischwurs protestiert.
- Auch Sklaverei, Antisemitismus, Verdingung und das Patriarchat rücken in den Fokus.
Auch der 1. August wird dieses Jahr Corona-bedingt ungewöhnlich werden. Zahlreiche Anlässe können wegen der Pandemie und den damit verbundenen Massnahmen nicht stattfinden. Doch nicht nur das: Dieses Jahr ist am Schweizerischen Bundesfeiertag auch eine Demonstration geplant – unter anderem gegen den Rütlischwur.
Die Bevölkerung wird dabei aufgefordert, an der Kundgebung teilzunehmen. Diese läuft unter dem Motto «Smash States and Nations» – «Zerstöre Staaten und Nationen». Weltweit demonstrieren die Menschen gegen die «Geschichte von Jahrhunderten der andauernden Unterdrückung». Dies ist dem Appell auf «Barrikade Info» zu entnehmen.
Demnach müsse auch gegen den Mythos des Rütlischwurs demonstriert werden. Dies sei «eine Geschichte, die für Gewalt, Ausbeutung und Unterdrückung steht.» Auch wurde der Tag «vom Staat willkürlich ausgewählt», um den Gründungsmythos zu kreieren.
Weitere Aspekte der Demonstration am 1. August
Zudem rücken auch weitere Aspekte der Schweizer Geschichte in den Fokus: «Obwohl die Schweiz nie eine Kolonialmacht war, so hat sie dennoch bedeutend von der Sklaverei profitiert.» Auch hätten zahlreiche Schweizer Söldner in kolonialen Eroberungszügen mitgekämpft.
Ausserdem sei die Schweiz antisemitistisch gewesen. «Durch zahlreiche Sondergesetze wurden Jüd*innen über Jahrhunderte unterdrückt.» Zudem sei der Antisemitismus während der beiden Weltkriege auch in der Schweiz weit verbreitet gewesen.
Des Weiteren soll auch gegen die Verdingung und das Patriarchat protestiert werden. «Die Geschichte der Schweiz ist geprägt von Spaltung, Unterdrückung und Gewalt. Deshalb haben wir am 1. August nichts zu feiern», appellieren die Initianten an die Bevölkerung.
Die Demo findet um 16 Uhr auf dem Bahnhofplatz in Bern statt.