1. August: Diese Bräuche machen den Nationalfeiertag aus
Der 1. August wäre in der Schweiz nicht dasselbe ohne die dazugehörigen Weggli, Fahnen und das Feuerwerk.
Das Wichtigste in Kürze
- Der 1. August ist gekennzeichnet von verschiedenen Traditionen und Bräuchen.
- Zu ihnen zählen beispielsweise 1.-August-Weggli, Höhenfeuer, Lampions und die Rütli-Feier.
Am 1. August feiert die Schweiz ihren Nationalfeiertag. Genau wie an Ostern oder Weihnachten entwickelten sich auch hier diverse Bräuche und Traditionen. Um 20 Uhr läuten beispielsweise schweizweit die Kirchenglocken.
Die Schweizerfahne
Optisch wird die Schweiz um den 1. August rot-weiss. Es ist üblich, dass Häuser und Strassen mit der «Schweizerfahne» dekoriert werden. Man nutzt übrigens bewusst den Ausdruck «Fahne» statt «Flagge».
Die offiziellen Vorgaben für die Fahne lauten: Es ist ein weisses Kreuz mit rotem Grund, die Arme sind jeweils einen sechstel länger als Breit. Der Abstand zwischen Kreuz und Fahnenrand beträgt je eine Balkenbreite. Im Vergleich zu anderen Nationalflaggen ist sie somit eine Seltenheit – sie ist nämlich quadratisch.
Eine Spezialität in der Schweiz
Am Nationalfeiertag sind solche Fahnen oftmals auch auf Brötchen anzutreffen. Diese «1.-August-Weggli» sind um diese Zeit aus Bäckereien kaum mehr wegzudenken. Entworfen wurden sie erstmals vom Schweizerischen Bäcker- und Konditorenmeisterverband 1959.
Mit einem simplen und standardisierten Rezept wollte man eine Spezialität für das nationale Fest kreieren. Und da sie noch heute traditionell zum Feiertag gebacken und verkauft werden, war die Lancierung wohl ein voller Erfolg.
Diese Weggli sind wiederum fester Bestandteil des traditionellen 1.-August-Brunches, den viele Bauernhöfe anbieten. Laut dem Schweizer Bauernverband existiert diese Tradition seit 30 Jahren. Es gibt sogar eine eigene Suchmaschine, die angibt, welche Höfe denn ein solches «Buurezmorge» anbieten.
Ein Funkeln und Knallen
Feuerwerk darf an einem 1. August nicht fehlen. Somit wird der Nachthimmel am Nationalfeiertag weit und breit von bunten Lichtern erhellt. Es ist auch gang und gäbe, dass Gemeinden oder Städte ein öffentliches Feuerwerk organisieren.
Auf Berggipfeln und Anhöhen sind vielerorts meterhohe Höhenfeuer anzutreffen. Kinder spazieren bei Einbruch der Nacht mit Lampions auf den Dorfstrassen.
In den letzten Jahren schwächten diese Brauchtümer teilweise ab: Klimanotstand, Waldbrandgefahr und Corona-Krise sind nur einige Beweggründe, warum an gewissen Orten auf Feuerwerk und Höhenfeuer verzichtet wird.
Am 1. August auf dem Rütli
Eine offizielle, nationale Feier hat sich in der Schweiz nie wirklich eingebürgert. Seit 1942 organisiert die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SSG) aber eine Bundesfeier auf dem Rütli. Auf dieser Wiese sollen nämlich die drei Eidgenossen aus Uri, Schwyz und Unterwalden sich verschwört haben. Das Rütli wird auch als «Wiege der Eidgenossenschaft» betrachtet.
Das Fest beinhaltet jeweils feierliche Reden bekannter Persönlichkeiten. Zahlreiche Bundesräte waren schon vor Ort. In den letzten Jahren war teils auch eine landesweit relevante Partnerorganisation mit dabei, welche ein bedeutsames Jubiläum feierte.
Jedes Jahr hält der jeweilige Bundespräsident eine Ansprache an die gesamte Bevölkerung. Sie wird sowohl im Radio als auch im Fernsehen von der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) ausgestrahlt. Heutzutage findet man die Ansprache auch auf Youtube.