1. Mai: Neun Festnahmen bei Demo in Zürich
In der Schweiz demonstrieren am 1. Mai Tausende für höhere Löhne. Dabei kommt es auch zu Vandalen-Akten. So in Zürich. Die Entwicklungen gibt es hier im Ticker.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz kommt es in mehreren Städten zu 1.-Mai-Kundgebungen.
- In Zürich ziehen Tausende durch die Innenstadt.
- Es gibt bereits jetzt Vandalen-Akte.
Auch dieses Jahr wurde in mehreren Schweizer Städten wieder zu Demonstrationen zum 1. Mai aufgerufen. Das Motto lautet: «Prämien runter, Löhne rauf.» Die aktuellen Entwicklungen gibt es im Ticker:
19.01: Laut der Stadtpolizei Zürich wurden bei den unbewilligten Nachdemos in Zürich bisher insgesamt neun Menschen festgenommen. Damit erhöht sich die Zahl der gefangengenomennen Demonstranten um zwei. Der Polizeieinsatz dauert allerdings weiter an.
18.33: Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, wurden in Zürich am 1. Mai auch mehrere Häuser besetzt. Das geht aus einer anonymen Mitteilung hervor.
18.16: Die SVP Kanton Zürich fordert derweil die Abschaffung des 1. Mai als kantonaler Feiertag. Die Partei spricht in einer Mitteilung von «unhaltbaren Zuständen». Sie argumentiert mit den «erneuten Ausschreitungen durch vermummte Chaoten». Diese hätten Sachbeschädigungen, Hausfriedensbrüche und unnötige Angst zur Folge.
Polizei zieht erste Bilanz zum 1. Mai
18.06: Um 18 Uhr liefert die Stadtpolizei Zürich ein Update zum Einsatz am 1. Mai. Mehrere Dutzend Personen hätten sich demnach kurz nach 15 Uhr auf der Langstrasse versammelt. Sie formierten sich im Bereich der Hohlstrasse zu einer unbewilligten Demonstration.
Die mehrheitlich vermummten Personen hätten sich mit Transparenten abgedeckt. Die Demo konnte aber rasch unterbunden werden, heisst es.
Später hat sich ein zweiter, kleinerer Demonstrationszug gebildet. Dieser löste sich aber wieder auf.
Bei den Kontrollen an der Lang-/Hohlstrasse hätten sich mehrere Personen unkooperativ gezeigt. Die Einsatzkräfte mussten deshalb laut der Polizei Reizstoff einsetzen.
Die Bilanz des Einsatzes: Mehrere Dutzend Personen wurden kontrolliert, weggewiesen und verzeigt. Sieben Personen wurden bisher festgenommen. Die Kontrolle dauere aber noch an.
17.58: Auch am Zürcher Limmatquai hat es Schmierereien gegeben. An einer Scheibe steht in Schwarz: «Climate Justice Now» – verziert mit Hammer und Sichel.
17.23: Wie die Stadtpolizei Zürich bestätigt, hat sie auch Reizstoffe gegen die Demonstranten eingesetzt.
17.00: Die Juso Kanton Zürich kritisiert das Vorgehen der Zürcher Polizei scharf. Die Einkesselung sei menschenrechtswidrig, schreibt sie in einer Mitteilung.
16.43: An der Zürcher Langstrasse bleibt die Situation angespannt. Seit dem frühen Nachmittag hat die Polizei eine Gruppe Linksautonomer an der Zürcher Langstrasse eingekesselt.
Zwischenzeitlich trennte sich eine zweite Gruppe von Demonstranten ab, die in Richtung Badener Strasse marschieren wollte. Auf dem Weg dorthin löste sie sich aber auf. Eine weitere Gruppe lieferte sich das bekannte Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei.
Aufnahmen zeigen zudem, wie Polizeiautos aufgehalten werden.
Basler ziehen positives Fazit zum 1. Mai
16.35: In Basel ziehen Polizei und Gewerkschaftler ein positives Fazit. Die Kundgebung am 1. Mai sei friedlich verlaufen, teilt die Polizei mit. Rund 2000 Personen haben demnach in der Innenstadt demonstriert.
Ein Gebäude auf dem Marktplatz wurde von vermummten Personen mit Farbe beschmiert. Weitere Sachbeschädigungen habe es nicht gegeben.
Auch der Gewerkschaftsbund beider Basel sprach von «friedlichen und solidarischen» Demonstrationen. Man habe aber ein «deutliches Zeichen gegen die sinkende Kaufkraft» gesetzt.
15.50: Die Polizei hat die Zürcher Langstrasse abgeriegelt. Eine grössere Gruppe linksradikaler Demonstranten habe sich dort versammelt.
Zahlreiche Schaulustige verfolgten das Geschehen. Die Zürcher Stadtpolizei empfahl auf der Plattform X, der Demonstration fernzubleiben und die Anweisungen der Einsatzkräfte zu befolgen.
15.33: Am 1.-Mai-Umzug in Winterthur kam es zu Sachbeschädigungen im Wert von mehreren zehntausend Franken. Drei Personen seien in diesem Zusammenhang vorläufig festgenommen worden, teilte die Stadtpolizei Winterthur am Mittwoch mit.
Läderach: «Reinigungsarbeiten im Gange»
15.25: Läderach äussert sich jetzt gegenüber Nau.ch zu den Schmierereien in Zürich. «Die Übergriffe beschränken sich auf den Aussenbereich der Filiale», sagt Sprecherin Stefanie Merlo. Dabei seien Scheiben besprüht, beziehungsweise mit Farbei beworfen und beschädigt worden.
«Die Untersuchungen der Kantonspolizei laufen», fügt Merlo hinzu. Die Filiale sei am heutigen 1. Mai nicht geöffnet gewesen.
«Die Reinigungsarbeiten sind bereits im Gange und die Filiale wird morgen wie gewohnt geöffnet sein. Bei Läderach stehen wir für Respekt und Toleranz und verurteilen selbstverständlich jede Form von Gewalt», hält die Sprecherin fest.
14.40: «Kundgebung /Nachdemonstration wird nicht toleriert», heisst es auf dem Demofahrzeug der Stadtpolizei Zürich. Auf dem Helvetiaplatz haben sich schon einige Menschen versammelt. Ein Helikopter der Polizei kreist über der Stadt, ein Wasserwerfer steht parat.
13.53: In der Nähe des Hauptbahnhofs in Zürich wurden die Schaufenster einer Läderach-Filiale beschmiert. Fotos zeigen die Schmierereien der Vandalen. Bei den Vandale-Akten gingen auch einige Scheiben kaputt.
13.00: Die Stadtpolizei Zürich zieht eine erste Bilanz nach der offiziellen 1.-Mai-Demonstration in der Innenstadt. Die Kundgebung sei ohne grössere Zwischenfälle verlaufen. Die Spitze des Umzugs traf um 12.15 Uhr auf dem Sächseläutenplatz ein.
«Entlang der Route verübten vermummte Personen der linksautonomen Szene diverse Sprayereien sowie Farbanschläge und beschädigten ein Schaufenster.» Das heisst es in der Mitteilung.
12.40: Der Demonstrationszug in Basel ist am Barfüsserplatz angekommen, wie die Kantonspolizei auf X mitteilt. «Am Marktplatz kam es zu Sprayerein und Farbbeutel-Würfen gegen ein Gebäude», so die Polizei. Ansonsten sei die Kundgebung bisher friedlich verlaufen.
Vandalen beschmieren Gebäude in Zürich
12.28: In Zürich wurden mittlerweile bereits diverse Orte und Geschäfte beschmiert. So etwa die Credit Suisse Bank in der Innenstadt. Auch eine UBS-Filiale und das Spielwarengeschäft Franz Carl Weber, künftig Müller Drogeriemarkt, wurden mit roter Farbe versprayt.
11.30: Am Mittwoch zogen mehrere tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter dem Motto «Kapitalismus macht krank» durch die Zürcher Innenstadt. Der Umzug verlief friedlich. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort.
Der offizielle Umzug des Zürcher Gewerkschaftsbundes mobilisiert vor allem für ein Ja zur Prämien-Entlastungs-Initiative am 9. Juni. Wie immer gesellen sich aber auch viele andere Gruppierungen zum Umzug, in diesem Jahr etwa ein grosser «Palästina-Block».
Hunderte ziehen am 1. Mai durch Basel
11.04: Die diesjährige 1.-Mai-Kundgebung in Basel startete um 10 Uhr auf dem Messeplatz. Die Kundgebung sowie die Route durch die Innenstadt sind von der Polizei bewilligt worden.
Die Demo ist inzwischen losgezogen. Die Gewerkschaft Unia läuft zuvorderst. Im vergangenen Jahr war es etwas in Basel zu einer Eskalation gekommen. An dem Polizeieinsatz am Tag der Arbeit, bei dem Personen eingekesselt wurden, hagelte es Kritik.
10.30: Kurz nach Beginn der Veranstaltung trudelten in Basel immer mehr Menschen ein. Laut einem Nau.ch-Reporter vor Ort haben sich mehrere Hundert Personen versammelt. Die Polizei hält sich sehr zurück – es ist wenig Polizeipräsenz zu sehen.
10.00: Am Tag der Arbeit kommt es in vielen Schweizer Städten zu 1.-Mai-Veranstaltungen.
In Bern tritt Bundesrat Beat Jans auf. In Zürich, wo wie jedes Jahr mit Ausschreitungen und Sachbeschädigungen gerechnet werden muss, tritt SGB-Chefökonom Daniel Lampart auf.