David Goodall (104) will am Donnerstag sterben. Diesen Wunsch soll ihm eine Schweizer Sterbehilfeorganisation erfüllen. Den Weg in den Tod inszeniert er medial und will damit eine Debatte auslösen.
Er wollte endlich sterben: David Goodall.
Er wollte endlich sterben: David Goodall. - AP Photo

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Sterbehilfeorganisation Life Circle will David Goodall am morgigen Donnerstag in den Freitod verhelfen.
  • Der 104-Jährige inszeniert seine letzten Tag.
  • Damit möchte der Australier eine Sterbehilfedebatte auslösen.
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Am Montag erfolgte die Ankunft in Basel, am Dienstag die ärztliche Abklärung des Sterbewunsches. Am heutigen Mittwochnachmittag folgt eine Medienkonferenz und am Donnerstag – ausgerechnet an der Auffahrt – erwartet ihn in einem Sterbezimmer in Liestal BL eine tödliche Infusion. So sehen die letzten Tage des 104-jährigen Australiers David Goodall aus. Damit hat er die mediale Aufmerksamkeit auf sich gezogen – mit Absicht.

Denn der Botaniker wünscht sich schon lange den Freitod. «Ich bedaure es sehr, dieses Alter erreicht zu haben. Ich will sterben», sagt Goodall dem australischen Staatssender ABC an seinem 104. Geburtstag. Es sei traurig, dass man ihn davon abhalte. Das Problem: In Australien ist aktive Sterbehilfe derzeit verboten. Der Bundesstaat Victoria führt diese ab Juli 2019 zwar ein, aber nur für unheilbar kranke Menschen. Doch das ist Goodall nicht.

Die Schweiz ist einer der wenigen Staaten, in dem Sterbehilfe legal ist. Zudem ist es das einzige Land, welches auch Ausländern diese «Dienstleistung» anbietet. Deswegen musste Goodall diesen weiten Weg auf sich nehmen. Mit der Inszenierung seiner Reise in den Freitod will er genau auf dieses Problem aufmerksam machen und eine Sterbehilfedebatte auslösen. In Australien ist ihm dies bereits gelungen.

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