15- bis 17-Jährige konsumieren Nachrichten vielfältig und flexibel
Eine Studie hat sich mit dem Nachrichten-Konsum Schweizer Jugendlicher beschäftigt. Dabei stellten sie Flexibilität und Vielfältigkeit fest.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Forschungsteam hat sich mit dem News-Konsum von Jugendlichen auseinandergesetzt.
- Dabei haben sie festgestellt, dass oftmals Bilder und Videos bevorzugt werden.
- Ab dem 18. Lebensjahr rücken jedoch geschriebene Berichte in den Vordergrund.
Jugendliche bevorzugen visuelle Formate wie Bilder und Videos, um sich über die Nachrichtenlage zu informieren. Generell wünschen sie sich mehr positive und gebündelte Nachrichten, die das Wichtigste zusammenfassen. Das zeigt eine qualitative Studie mit 66 Jugendlichen aus der Schweiz.
Ein Forschungsteam unter Leitung der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) tauchte in die Lebenswelt von Jugendlichen ein. Ziel war zu erfassen, wie sich «Digital Natives» mit Nachrichten erreichen lassen. Auch Kollegen der Universitäten Lugano und Lausanne waren an der Studie beteiligt.
Dazu führten sie mit den Teilnehmenden, die zwischen 12 und 20 Jahren alt waren, unter anderem Interviews durch. Zudem dokumentierten sie deren Nachrichtenkonsum und liessen sie Medientagebücher schreiben. So schälte sich heraus, wie sich das Nachrichtenverhalten der jungen Leute mit dem Alter verändert.
12-Jährige stark von Eltern beeinflusst
Demnach ist der Nachrichtenkonsum der 12- bis 14-Jährigen stark von deren Eltern beeinflusst. Ihre Smartphones nutzen sie kaum, um Online-Nachrichtenangebote zu nutzen. Auch, weil Eltern und die Schule die Zeit mit dem Handy einschränken.
Stattdessen durchstöbern sie zu Hause manchmal die Zeitung oder schauen mit den Eltern die Tagesschau. Die Berichte sind für sie meistens jedoch unverständlich oder interessieren sie nicht. Sie sehen keine Berührungspunkte mit ihrer eigenen Lebenswelt.
Jugendliche offen für jegliche News
Ab 14 Jahren ändert sich das Bild: Der Einfluss der Eltern nimmt ab, derjenige von Freunden, Bekannten und Social-Media-Plattformen wird grösser. Die Jugendlichen möchten informiert sein, um mitreden zu können und sozial integriert zu sein. Allerdings besitzen sie noch keine Nachrichten-Routine und sind offen für jegliche News.
Daher sei bei dieser Altersgruppe die Chance am höchsten, sie mit neuen Nachrichtenformaten zu erreichen, schreiben die Studienautoren. Diese Altersgruppe würde sich demnach Apps mit Bildern, kurzen Videos und Texteinblendungen wünschen, die das Wichtigste zusammenfassen.
Sobald die Jugendlichen ihr 18. Lebensjahr erreichen, greifen sie sehr gezielt über Apps und Social-Media-Kanäle auf Nachrichten zurück. Sie wissen, was sie erfahren möchten, wo sie die Informationen erhalten und welche Formate ihnen am besten gefallen. Obwohl Videos und Bilder nach wie vor beliebt sind, gewinnen sie allmählich Gefallen an geschriebenen Berichten.