15 Verhaftete: Walliser Skigebiete werden zur Koks-Hochburg
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kantonspolizei Wallis hat diese Woche 15 mutmassliche Drogenhändler festgenommen.
- Sie sollen in mehreren Ferienorten kiloweise Kokain verkauft haben.
- Dabei erzielten sie laut Behörden einen Umsatz von mehr als einer Million Franken.
Der Kantonspolizei Wallis ist ein grosser Schlag gegen den Drogenhandel gelungen. Sie nahm diese Woche 15 mutmassliche Täter im Ferienort Verbier fest – alles französische Staatsangehörige. Ihnen drohen nun mehrjährige Freiheitsstrafen und eine Ausweisung aus der Schweiz für mindestens fünf Jahre.
Den Verhaftungen waren monatelange Ermittlungen im Val de Bagnes vorausgegangen, wie die Kantonspolizei Wallis mitteilt.
Diese ergaben, dass grosse Mengen an Betäubungsmitteln verkauft wurden. Darunter zehn Kilogramm Kokain sowie kleinere Mengen an Ketamin, Ecstasy und Cannabis. Damit sollen die Drogenhändler einen Umsatz von über einer Million Franken erzielt haben.
Zudem beschlagnahmten die Behörden drei Kilogramm Cannabis, mehrere Hundert Gramm Kokain, Hunderte von Ecstasy-Pillen und Ketamin. Diese wurden in den Wohnungen und Autos der mutmasslichen Täter entdeckt.
Auch Schweizer unter den Konsumenten
Kommandant Christian Varone bezeichnete die Operation als die grösste ihrer Art im Bereich Betäubungsmittel seiner Abteilung.
Aktiv waren die Drogenhändler laut Polizei hauptsächlich im Tourismusort Verbier. Offensichtliche Verbindungen hatten sie untereinander keine. Acht der mutmasslichen Täter befanden sich zunächst aber noch in Untersuchungshaft.
Auch nahm die Kantonspolizei Wallis etwa 20 Konsumenten fest. Einige von ihnen waren Wiederverkäufer. Die meisten sind aus Frankreich, manche einheimisch.
«Wo das Geld in Strömen fliesst, bleiben wir besonders wachsam»
Varone betont aber, dass das Problem des Kokainkonsums nicht auf Val de Bagnes beschränkt ist. Das Problem hat im ganzen Kanton Wallis zugenommen und sich auf verschiedene Konsumgruppen ausgebreitet.
Betroffen sind demnach auch Top-Skigebiete wie Zermatt oder Crans-Montana. «In Regionen, wo das Geld in Strömen fliesst, bleiben wir besonders wachsam», sagt er gegenüber der «Aargauer Zeitung».
Ein weiteres Beispiel dafür ist Saas-Fee im Oberwallis. Ende 2018 wurden hier zwei Männer zu bedingten Haftstrafen verurteilt, weil sie Drogen aus Holland in die Schweiz eingeführt hatten.
Diese verkauften sie unter anderem an Après-Ski-Partys – für einen Gesamtertrag zwischen 14'000 und 31'000 Franken.
Weitere Verhaftungen erwartet
Die Ermittlungen werden also fortgesetzt – und dürften zu weiteren Verhaftungen führen. Die Polizei arbeitet eng mit französischen Behörden und Korps aus den Kantonen Waadt und Neuenburg zusammen. Dort wurden ebenso Verhaftungen und Hausdurchsuchungen durchgeführt.
Hast du schon mal Kokain konsumiert?
Bereits Ende Januar kontrollierten Varone und seine Mitarbeiter mit der Hilfe des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit rund 100 Personen. Daraus resultierten vier Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft.