16 und 18 Jahre Haft verlangt für Liebespaar wegen Mordanschlags
In Pruntrut JU hat ein Liebespaar vor zwei Jahren den Ehemann der Frau ermordet. Die Staatsanwaltschaft fordert für beide eine lange Haftstrafe.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Frau und ihre Affäre töteten 2018 den Ehemann der Frau.
- Der Staatsanwalt fordert nun 16 Jahre Haft für die Frau und 18 Jahre für den Liebhaber.
Der jurassische Staatsanwalt hat am Montag für eine Frau und ihren Geliebten 16 beziehungsweise 18 Jahre Haft wegen Mordes beantragt. Der Mann wird beschuldigt, den Ehemann der Frau getötet zu haben. Danach soll der Geliebte die Wohnung in Brand gesteckt haben, um das Verbrechen zu vertuschen.
Er glaube, er werde die Tat bis zum Ende seines Lebens bereuen, sagte der Angeklagte am Montag bei der Anhörung. Er wolle sich bei der Familie des Opfers entschuldigen. Die Motive für seine Tat erklärte er nicht wirklich.
Täter hat Haus in Brand gesetzt
Gemäss Anklageschrift hat der Angeklagte am 18. Februar 2018 das 33-jährige Opfer zuhause in Delsberg JU in seinem Schlafzimmer überrascht. Mit einem Hammer hat er ihm mehrfach auf den Kopf geschlagen. Die zwei jüngsten Kinder des Opfers befanden sich ebenfalls im Schlafzimmer.
Der mutmassliche Täter wurde zwei Tage nach der Tat verhaftet wurde und war geständig. Er habe sich vergewissert, dass das Opfer noch lebt und dieses in die Küche gebracht. Dort habe er Benzin über das Opfer gegossen, das Gas des Kochherds geöffnet und Feuer gezündet. Daraufhin wurden Explosionen und einen Brand ausgelöst.
Die Mutter sei zu diesem Zeitpunkt gerade mit dem ältesten Sohn nach Hause gekommen. Der Angeklagte habe dem Kind den Rucksack gegeben, damit ihn dieses in den Keller bringt. Darin waren ein blutiger Hammer und eine teilweise mit Benzin gefüllte PET-Flasche.
Staatsanwalt hält Frau ebenfalls für schuldig
Die Mutter sei in die Wohnung gegangen, um die anderen Kinder zu holen, ohne sich um den Ehemann zu kümmern. Die Kinder konnten gerettet werden, der Mann starb gemäss Anklageschrift an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung.
Das Gericht wird in der ersten Instanz die Rolle der Mutter klären müssen. Insbesondere, ob sie Anstifterin, Mittäterin, Mitverfasserin oder Unbeteiligte dieser Tat war. Der mutmassliche Täter, wie die Eheleute afghanischer Staatsangehöriger, erklärte, er sei alleine verantwortlich für den Tod des Mannes. Die Frau, mit welcher er eine aussereheliche Liebesbeziehung hat, habe ihn nicht gebeten, den Ehemann zu töten.
Die Frau selber sagte, sie wisse nicht, wieso sie vor Gericht erscheinen müsse, sie habe nichts getan. Sie lehnte die Übersetzung von Nachrichten im Messengerdienst Whats-App, die sie in diese Affäre verwickelten, mit Vehemenz ab.
Für den Staatsanwalt haben die Frau und der Geliebte die Tat gemeinsam begangen. Der Plan sei genau gewesen, die Rollen verteilt und die Vorwände vorbereitet, schreibt er in der Anklageschrift. Die Angeklagte sei eine Frau mit manipulativen Zügen.
Kinder wurden in Pflegefamilien unterbracht
Der Tod des Mannes sollte wie ein Gasunfall aussehen, die Angeklagten hätten versucht, ihre Spuren zu verwischen. Der Ehemann habe sterben müssen, damit die beiden ihre Beziehung leben konnten. Er forderte für den Mann 18 Jahre und für die Frau 16 Jahre Gefängnisstrafe wegen Mordes.
Den Beiden wird zudem eine Ordnungswidrigkeit zur Last gelegt. Dies weil sie den Ehemann zunächst mit einer Droge im Kaffee vergiften wollten. Dies habe ihn aber nur schläfrig gemacht. Der mutmassliche Täter wird zudem wegen eines qualifizierten vorsätzlichen Brandes strafrechtlich verfolgt.
Dieser habe nicht nur das Leben des Mannes und der Kinder, sondern auch der Mieterinnen und Mieter des Gebäudes gefährdet. Das Feuer sei nicht geplant gewesen, sagte der Angeklagte.
Im Prozess sind zehn Beschwerdeführer vertreten, darunter die drei Kinder, die in Pflegefamilien unterbracht wurden.