20 Rehe vom Basler Friedhof Hörnli müssen ins Jura umziehen
Auf dem Basler Friedhof Hörnli leben rund 60 Rehe. 20 von ihnen werden nun in den Kanton Jura umgesiedelt. Besucher haben sich vermehrt an den Tieren gestört.
Das Wichtigste in Kürze
- 20 von 60 auf dem baselstädtischen Friedhof Hörnli lebenden Rehe wurde umgesiedelt.
- Damit soll die angespannte Situation entschärft werden.
- Friedhofsbesuchende störte es, dass die Tiere den Grabschmuck frassen.
Auf dem baselstädtischen Friedhof Hörnli leben rund 60 Rehe. Um die angespannte Situation aber zu entschärfen, wurden nun 20 von ihnen ins Jura umgesiedelt.
Die Rehe auf dem grössten Friedhof der Schweiz sorgten schon seit mehreren Jahren für Kritik. 2020 zählten Friedhofsgärtner rund 25 Tiere gezählt, der Kanton wollte die Tiere abschiessen. Der Grund: Friedhofsgängerinnen und -gänger störten sich an der Tatsache, dass die Tiere den Grabschmuck frassen.
Laut Basler Bau- und Verkehrsdepartement war die Umsiedlung ein Vorschlag der Fondation Weber. Als Anwältin für die Rehe auf dem Friedhof hatte sich die Umweltschutzorganisation in eine lange Debatte um die Tiere eingeschaltet.
Abschusspläne sorgten für eine Welle der Empörung
Die Abschusspläne sorgten aber für eine grosse Welle der Empörung. Eine Petition mit 80'000 Unterschriften führte schliesslich dazu, dass der Kanton von seinen Abschlussplänen abliess.
Die Situation hatte sich gemäss Communiqué aber weiter verschärft. Es hätten sich rund 60 Rehe auf dem Gelände aufgehalten, was viel zu viele seien. Zusätzlich zu den Schäden an den Gräbern seien Stresserscheinungen unter den Tieren und Anzeichen von Inzucht beobachtet worden. Die Hoffnung, dass einige Rehe durch einen Durchgang den Weg in den Wald finden würden, habe sich nicht erfüllt.
Rehe wurden eingefangen und wegtransportiert
Nun probierte man es mit der Umsiedlung, begleitet von baulichen Massnahmen. Die Fondation Weber sorgte mit dem Umweltbüro Ecotec aus Genf dafür, dass 20 Rehe eingefangen wurden. Die Tiere wurden einzeln in Kisten verpackt in den Jura transportiert wurden.
Der Kanton will seinerseits mit einem neuen Zaun versuchen, die Rehe draussen zu halten. Sie sollen sich nicht mehr vom oberen, waldähnlichen Teil des Friedhofs in die untere Parkanlage bewegen können.