23-jährige Schweizerin hackt US-Flugverbotsliste
Um Sicherheitslücken aufzuzeigen und Daten publik zu machen, hat die 23-jährige Maia Arson Crimew die Flugverbotsliste der USA gehackt.
Das Wichtigste in Kürze
- Maia Arson Crimew (23) hat die Flugverbotsliste der USA gehackt.
- Darauf befinden sich rund 1,5 Millionen Namen von mutmasslichen Terroristen.
- US-Politiker fordern nun eine Kongressuntersuchung, der 23-Jährigen droht Haft.
Maia Arson Crimew (23) – ehemalls Tillie Kottmann – hat die Flugverbotsliste der USA gehackt. Offenbar hatte die Behörde für Transportsicherheit (TSA) diese auf einem ungesicherten Computerserver gespeichert.
Die Luzernerin – geboren als Mann, jetzt lebt er als Frau – machte somit rund 1,5 Millionen Namen von bekannten oder mutmasslichen Terroristen öffentlich. Die Personen auf der Liste müssen strikte Kontrollen über sich ergehen lassen und mit einem Flugverbot rechnen.
In den USA sorgte die Hacker-Attacke für Unruhe, die Politik fordert gar eine Kongressuntersuchung. So droht der 23-Jährigen nun ein Haftbefehl.
Luzernerin greift USA zum zweiten Mal an
Bereits im März 2021 soll Crimew über 150'000 Überwachungskameras der US-Firma Verkada gehackt haben. Bei beiden Angriffen soll die junge Frau bewusst gegen das Gesetz verstossen haben.
Sie wolle Sicherheitslücken aufzeigen und Daten publik machen, die aus ihrer Sicht von öffentlichem Interesse seien, erklärt sie gegenüber «Swissinfo». Bei den Millionen eingetragenen Namen gebe es beispielsweise einen «klaren Trend zu fast ausschliesslich arabisch und russisch klingenden Namen».
Der republikanische Abgeordnete Dan Bishop äussert sich besorgt über den Vorfall. «Abgesehen davon, dass die Liste ein Alptraum für Bürgerrechte ist, stellt sich die Frage, wie diese Informationen so leicht zugänglich waren.» Dies schreibt der 58-Jährige auf Twitter.
Auf ihrem Blog veröffentlicht Crimew nicht nur alle geleakten Daten, sondern auch eine Anleitung, wie sie diese gehackt hat. Gehackt habe sie die meisten Daten «aus Langeweile», wie sie weiter schreibt.
Den US-Behörden sowie Medienschaffenden hat Crimew mehrmals ihre Zusammenarbeit angeboten. «Ich stehe für Kommentare zur Verfügung», schreibt sie auf Twitter.