50 Prozent Vegi-Stände am 1. August: SVP ist sauer
An der Basler 1.-August-Feier bieten die Hälfte der Stände vegetarisches Essen an. Die SVP behält es sich vor, das Thema im Kantonsparlament aufzugreifen.
Das Wichtigste in Kürze
- 50 Prozent der Stände an der Bundesfeier in Basel bieten vegetarische Speisen an.
- Damit soll das Klima geschont werden, und alle Besucher sollten etwas zu essen finden.
- Die SVP aber sieht darin Bevormundung und einen falschen Ansatz.
Wie jedes Jahr zelebrierte Basel den Vorabend des 1. August am Rheinufer mit Feuerwerk und Volksfest. Die Stadt setzt dabei auf Nachhaltigkeit: Das Feuerwerk ist kürzer, das kulinarische Angebot umfasst viel Vegetarisches.
«Massiv» solle der Feinstaubausstoss reduziert werden, sagt Marcel Meier vom Basler Präsidialdepartement zu «SRF». Eine Drohnenshow als Alternative zum Feuerwerk sei getestet worden, habe sich aber als technisch schwierig erwiesen. Einen grösseren Anteil an der CO2-Belastung des Grossanlasses habe eh das Essen. Laut einer Studie vom ZüriFäscht sind Essen und Trinken für fast die Hälfte verantwortlich.
«Wir setzen vermehrt auf vegane Angebote», sagt Meier. Über 50 Prozent der Stände würden ein vegetarisches Angebot anbieten. Zudem komme ein Grossteil des Essens aus der Region.
Die baselstädtische SVP ist mit dem klimafreundlichen und zur Hälfte vegetarischen Angebot unzufrieden, es gehe Richtung Bevormundung. Präsident Pascal Messerli fürchtet lange Wartezeiten an Ständen, die Fleisch verkaufen. Eine Quote für vegetarische Stände sei daneben. «Klimaschutz, indem man die Wurst verbiete, ist der falsche Ansatz.»
Die Wurst verbietet aber niemand. Auch Meier findet, eine Bratwurst gehöre zum Nationalfeiertag. Man wolle keine Vorgaben machen, dass sich die Bevölkerung nur noch vegan ernähre. Es sei aber ein Volksfest, «da muss auch das kulinarische Angebot so sein, dass für alle etwas angeboten wird».
Pascal Messerli scheint anderer Meinung zu sein. Er wartet nun Rückmeldungen vom Fest ab. Und wird dann womöglich das Thema im Kantonsparlament aufgreifen.