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5350-Franken-Wohnung in Altstetten: So viel musst du dafür verdienen

Aline Schmassmann
Aline Schmassmann

Zürich,

Die Star-Architekten Herzog & de Meuron bauen in Zürich-Altstetten. Wer hier einzieht, muss ein dickes Portemonnaie mitbringen.

Die Star-Architekten von Herzog und de Meuron erstellen am Lindenplatz in Zürich-Altstetten 72 Mietwohnungen. Allesamt im höchsten Preissegment. - Tilia

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Lindenplatz in Zürich-Altstetten entstehen 72 neue Mietwohnungen – zu XL-Preisen.
  • Eine 1,5-Zimmer-Wohnung gibts ab 2000 Franken. Eine mit 2,5 Zimmern kostet bis zu 4410 Fr.
  • Besonders die kleinen Wohnungen sind gefragt – und grösstenteils schon reserviert.

Vom gemütlichen Dorfplatz zum teuren Pflaster. Wohnen am Lindenplatz in Zürich-Altstetten kostet bald richtig viel Geld. Denn die Star-Architekten von Herzog & de Meuron lassen hier bauen. An der Badenerstrasse, wo das 2er-Tram fährt, entstehen 72 Mietwohnungen.

Preis für 4,5 Zimmer: 5350 Franken! Dafür gibts 117 Quadratmeter Wohnraum, zwei Badezimmer, Eichenparkett, Fussbodenheizung und mehr. Wohnungen gibts hier in allen Grössen zu mieten. Die billigste, eine 1,5-Zimmer-Wohnung im ersten Stock, kostet 2000 Franken – für 34 Quadratmeter.

Eine 2,5-Zimmer-Wohnung mit immerhin grosszügigen 99 Quadratmeter Fläche kostet sagenhafte 4410 Franken.

Besonders die kleinen Wohnungen sind begehrt. Laut Website ist von den sieben 1,5-Zimmer-Wohnungen nur noch eine zu haben. Der Rest ist bereits reserviert.

Würdest du über 5000 Franken für eine Mietwohnung zahlen?

Und das ausgerechnet am Lindenplatz, wo die Gentrifizierung bisher haltgemacht hatte. Die historischen Gebäude rund um den Platz stehen unter Denkmalschutz. Darin finden sich mehrere kleine Geschäfte, zwei Cafés, ein Blumen- und ein Fotoladen. Wie aus einer anderen Zeit.

Die teuren Wohnungen machen vielen bisherigen Einwohnern von Altstetten Angst. Man fürchtet, sich bald keine Wohnung hier mehr leisten zu können.

Einziehen können nur Grossverdiener

Wer aber kann sich denn über 5000 Franken Miete leisten? Die Livit, die die Wohnungen verwaltet, sagt auf Anfrage, «verschiedene Zielgruppen» fänden den Neubau attraktiv.

Auch der UBS-Immobilienexperte Claudio Saputelli sagt, die unterschiedlichen Grössen der Wohnungen suggerieren, dass sich verschiedene Haushaltstypen angesprochen fühlen. «Also Einzelpersonen, Paare und Familien mit Kindern.»

Die Mieten gehören zu den teuersten in der Gegend. «Bei Neubauten ist das allerdings nicht unüblich», so der Experte. Klar ist: «Das Angebot dürfte damit vor allem die wohlhabenderen Haushalte ansprechen.»

Saputelli glaubt nicht, dass der Lindenplatz unter den teuren Preisen leidet. Das moderne Gebäude mit Gewerbe- und Gastroflächen «dürfte sich insgesamt positiv auf das Quartier auswirken und für zusätzliche Belebung sorgen».

Budgetberatung rechnet vor, wie viel man ausgeben darf

Die ZKB erklärt den altbekannten Trick, dass die Bruttomiete (inklusive Nebenkosten) nicht höher sein sollte als ein Drittel des Nettohaushaltseinkommens.

Sprich: Wer 5350 Franken für eine Wohnung zahlt, muss nach den Lohnabzügen (AHV, Pensionskasse & Co.) mindestens 16'050 Franken verdienen.

Strenger sieht das die Budgetberatung. Sie empfiehlt sogar, nicht mehr als ein Viertel des Nettoeinkommens für die Miete auszugeben. Heisst: Mieter müssten mindestens 21'400 Franken netto verdienen.

Die Budgetberatung schreibt: «Das mag überraschen, denn weitverbreitet ist die Auffassung, dass Wohnen bis zu einem Drittel der Einnahmen kosten darf.» Doch: «Mit einem Viertel bist du auf der sicheren Seite.»

Denn es spiele auch eine Rolle, für wie viel Personen man finanziell verantwortlich ist. «Darum gilt im Grundsatz: Je tiefer die Einnahmen und je grösser der Haushalt, umso wichtiger ist es, eine günstige Wohnung zu finden.»

Kommentare

User #5186 (nicht angemeldet)

Viele Wohnungen werden auch von Firmen gemietet, meist für Arbeiter aus dem Ausland (sehr häufig bei Banken z.B. der Fall). Und denen ist der Preis egal, die wollen einfach eine Wohnung. Halb Zürich ist voll mit solchen Business Wohnungen. Das sollte man eigentlich besser regulieren.

User #4491 (nicht angemeldet)

Sollange es Personen gibt, die solche Immobilien Mieten gehen die Preise noch weiter aufwärts. Für die Mittelschicht gibt's bald nichts mehr. Denkt daran es gibt nicht nur Reiche. Mieten und Krankenkassen werden immer teurer.

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