6 tote Hunde wegen Blaualgen – so siehts im Obersee aus
Am Obersee in Schmerikon SG sind seit Ende Juli sechs Hunde an einer Vergiftung gestorben. Die Gemeinde geht von Blaualgen aus, sichtbar sind diese aber nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Seeufer in Schmerikon SG sind sechs Hunde innert drei Wochen gestorben.
- Die Tiere scheinen alle an einer Blaualgen-Vergiftung verendet zu sein.
- Das Bakterium ist tückisch: Die sonst gut sichtbare Kontamination ist nicht erkennbar.
Drama am Zürichsee-Obersee in Schmerikon SG. Innert drei Wochen wird das beliebte Seeufer für sechs Hunde zur Todesfalle. Sie alle sterben nach ersten Erkenntnissen an einer Blaualgen-Vergiftung.
Unsichtbare Todesfalle
Doch für die Tierhalter sind ist die Kontamination des Ufers nicht zu erkennen, wie ein Augenschein vor Ort zeigt. Normalerweise kann eine hohe Blaualgen-Konzentration gut an einer rötlichen oder grünen Verfärbung des Wassers erkannt werden.
Doch diese war zu keinem Zeitpunkt in den letzten drei Wochen auszumachen. Auch Unterwasseraufnahmen von Nau.ch zeigen keine sichtbare Verfärbung.
Sechs tote Hunde in drei Wochen
Gemeindepräsident Felix Brunschwiler erschrak selber sehr, als am 22. Juli plötzlich zwei Hunde innert kürzester Zeit «auf seltsame Art und Weise» verstarben. Die Tiere begannen unkontrolliert zu zittern und zu schäumen, bevor sie verendeten.
Dann fanden innert weniger Tage drei weitere Hunde auf die gleiche qualvolle Art und Weise den Tod. Der hinzugezogene Veterinär war sich sicher: Sie alle haben sich mit Blaualgen vergiftet. Eine Wasserprobe aus einer Pfütze am Seeufer bestätigte diesen Verdacht.
Blaualgen gedeihen am besten bei heissem und trockenem Wetter, weshalb das Thema mit den Unwettern Anfangs August eigentlich erledigt erschien. Am vergangen Wochenende verstarb aber schon wieder ein Hund mit denselben Symptomen.
Warten auf Entwarnung
Brunschwiler glaubt, dass die hohen Temperaturen der letzten Woche die Situation wieder verschlimmert haben könnten. Bei wechselhaftem Wetter und anschliessender Schönwetterperiode kann es innert weniger Tage zu einem starken Wachstum des Bakteriums kommen, warnt der Gewässerschutz.
Brunschwiler hofft, dass die aktuellen Gewitter das Ufer wieder gewaschen haben, will aber nichts riskieren.
Die Gemeinde hat darum den Seeuferweg abgesperrt und die Einwohner über die Vorfälle aufgeklärt. Die kantonale Fachstelle für Gewässerschutz soll entscheiden, wann er wieder aufgehen kann.
Man gehe zwar nicht von einer Gefahr für Menschen aus, «aber wenn eine Bulldogge umkippt, die doch ein paar Kilo auf den Rippen hat, kann ich mir schon vorstellen, dass ein Kleinkind nach dem Baden auch Probleme bekommt», so Brunschwiler.