60 Prozent sind für einen vierwöchigen Vaterschaftsurlaub
Laut einer Umfrage möchten 60 Prozent der Befragten einen vierwöchigen, bezahlten Vaterschaftsurlaub einführen.
Laut einer Tamedia-Umfrage möchten 60 Prozent der Befragten einen vierwöchigen, bezahlten Vaterschaftsurlaub einführen, 40 Prozent der Umfrageteilnehmer lehnen einen solchen ab.
Für ein klares «Ja» sprechen sich 40 Prozent aus, «eher Ja» sagten 20 Prozent, heisst es in der der Tamedia-Umfrage, die am Montag veröffentlicht wurde. 24 Prozent sprachen sich für ein klares «Nein», 16 Prozent für «eher Nein».
Zuspruch findet der vierwöchige Vaterschaftsurlaub, wie er in der Volksinitiative gefordert wird, vor allem bei SP und Grünen. Dort beträgt die Zustimmungsrate über 80 Prozent. Auch bei den bürgerlichen Parteien FDP, CVP und BDP, ist eine knappe Mehrheit dafür, wie es weiter heisst. Einzig die SVP spricht sich gegen den vierwöchigen Vaterschaftsurlaub aus.
Das Parlament hat während der Herbstsession die Volksinitiative «Für einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub - zum Nutzen der ganzen Familie» mit 126 zu 66 Stimmen bei 4 Enthaltungen (Nationalrat) und 29 zu 14 Stimmen bei 2 Enthaltungen (Ständerat) zur Ablehnung empfohlen. Die Initianten fordern vier Wochen Vaterschaftsurlaub.
Mit 129 zu 66 Stimmen bei 2 Enthaltungen und 31 zu 11 Stimmen bei 3 Enthaltungen wurde der indirekte Gegenvorschlag, der für Väter nach der Geburt eines Kindes zwei Wochen bezahlten Urlaub vorsieht, angenommen.
Ob die Initianten ihr Volksbegehren nun zurückziehen, ist offen. Derweil wird im Parlament der Ruf nach grosszügigeren Elternzeitmodellen lauter. Ob diese schon in absehbarer Zukunft mehrheitsfähig werden, kommt nicht zuletzt auf den Ausgang der Parlamentswahlen vom 20. Oktober an.
Die Resultate der Umfrage basieren auf 20’515 Umfrageteilnehmerinnen- und teilnehmern, davon 14’305 aus der Deutschschweiz, 5297 aus der Romandie und 913 aus dem Tessin. Der Fehlerbereich liegt bei 1,3 Prozentpunkten. Die Umfrage war vom 23. - 24. September 2019 online zugänglich. Die Umfrage war Teil der sechsten Tamedia-Wahlumfrage.