6,7 Prozent der Menschen aus Drittstaaten beziehen Sozialhilfe
Die Sozialhilfequote von Menschen aus Drittstaaten ist fast dreimal so hoch wie die von Personen aus EU/EFTA-Ländern.
In der Schweiz haben 2022 6,7 Prozent der 669'100 Menschen aus Drittstaaten Sozialhilfe bezogen. Damit war die Sozialhilfequote bei diesen Menschen fast dreimal so hoch wie jene von Personen aus EU/EFTA-Ländern.
44'900 Personen aus Drittstaaten bezogen im Jahr 2022 Sozialhilfe, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (SEM) am Mittwoch mitteilte. Das ergibt eine Sozialhilfequote von 6,7 Prozent. Dieser Wert sei im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozentpunkte leicht gesunken. Von 2015 bis 2017 lag er noch bei rund 8,5 Prozent.
Die Sozialhilfequote von Personen aus Drittstaaten liege aber weiterhin deutlich höher als die von in der Schweiz lebenden Menschen aus EU/EFTA-Ländern (2,3 Prozent). Bei Schweizerinnen und Schweizer betrage die Quote 1,9 Prozent.
Die meisten der Menschen aus Drittstaaten stammten aus europäischen Ländern, die nicht zu EU oder EFTA gehören (42,8 Prozent), gefolgt von Menschen aus Afrika (26,2 Prozent), Asien (19,9 Prozent) und Amerika (10,8 Prozent).
Demografische Details der Sozialhilfeempfänger
56% verfügten über eine Niederlassungs- und 42,8 Prozent über eine Aufenthaltsbewilligung. 28,1 Prozent waren Paare mit einem oder mehreren Kindern, 27,3 Prozent Alleinerziehende, 25,8 Prozent Alleinlebende, 9,1 Prozent Paare und 9.2% Nicht-Alleinlebende.
Drittstaatsangehörige, die seit 2008 für «Erwerbs- oder Ausbildungszwecke» in die Schweiz eingereist waren, seien im Jahr 2022 fast nie auf die Unterstützung der Sozialhilfe angewiesen gewesen (0.2%).
Bei Personen die im Rahmen eines Familiennachzugs gekommen seien betrage die Quote hingegen 5.3%. Insgesamt hätten Frauen ein höheres Sozialhilferisiko (5.7%) als Männer (4.5%), vor allem bis zum Alter von 54 Jahren.
Auch ein früherer Asylhintergrund kann Einfluss darauf haben auf Sozialhilfe angewiesen zu sein: So lag die Sozialhilfequote bei Drittstaatsangehörigen ohne Asylhintergrund bei nur etwa halb so hoch wie jene von Menschen mit Asylstatus – nämlich bei lediglich rund fünf gegenüber knapp zwanzig Prozent.