Solothurner Regierung lässt Armutssituation im Kanton untersuchen
Der Kanton Solothurn startet ein Armutsmonitoring, um die Situation von Familien und Sozialhilfebezügern zu untersuchen.
Mit einem Armutsmonitoring soll im Kanton Solothurn die Situation von Familien, Sozialhilfebezügern und sogenannten Working Poor untersucht werden. Die Berner Fachhochschule (BFH) erhält den Auftrag, bis Ende 2025 einen Bericht zu erstellen und Handlungsempfehlungen abzugeben, wie die Staatskanzlei am Dienstag mitteilte.
Mit dem Armutsmonitoring werde ein Auftrag aus dem Kantonsrat umgesetzt, hiess es. 700'000 Menschen seien in der Schweiz von Einkommensarmut betroffen. Aussagekräftige Zahlen für den Kanton Solothurn existierten jedoch nicht, weil die Daten des Bundesamtes für Statistik nicht auf Kantonsebene übertragbar seien.
In einem Pilotprojekt solle die FHB drei Aspekte vertieft untersuchen: die Lebensumstände von Familien, das Problem der hohen Wohn- und Mietkosten sowie die Situation der sogenannten «Working Poor»; also Personen, deren Lohn den Lebensunterhalt nicht deckt.
Zusätzlich werde die Wirksamkeit verschiedener Sozialleistungen überprüft. Ziel sei es konkrete Handlungsempfehlungen zu erhalten.
Pilotprojekt zur Untersuchung der Armut
Die BFH wende dabei ein Modell an, das in Zusammenarbeit mit der Caritas Schweiz entwickelt worden sei. Das Monitoring beruhe auf Steuerdaten und weiteren Befragungen, die zum Beispiel für Ergänzungsleistungen und Prämienverbilligungen erhoben würden.