99-Prozent-Initiative für Familienbetriebe und Startups gefährlich

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Bern,

Das Nein-Komitee zur 99-Prozent-Initiative warnt vor weniger Investitionen, Stellenabbau und Konsequenzen für Familienunternehmen und Startups.

SRG
Die «99-Prozent-Initiative» dürfte heute einen schweren Stand haben. - sda - KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Das Wichtigste in Kürze

  • Die 99-Prozent-Initiative soll Gerechtigkeit schaffen und Superreiche zurückbinden.
  • Allerdings drohen auch Familienunternehmen und Startups Konsequenzen durch die Initiative.

Die 99-Prozent-Initiative treffe nicht nur die Reichen, sondern vor allem Familienunternehmen und Startups hart, argumentiert ein Nein-Komitee. Bei einem Ja werde in der Schweiz weniger investiert und Arbeitsplätze würden abgebaut.

Volksinitiative will «Gerechtigkeit schaffen»

Mit der Volksinitiative «Löhne entlasten, Kapital gerecht besteuern (99-Prozent-Initiative)» wollen die Jungsozialisten «Gerechtigkeit schaffen und die Privilegien der Superreichen zurückbinden».

Juso Initiative
Die 99-Prozent-Initiative wurde von den Jungsozialen (Juso) ins Leben gerufen. - keystone

Die Initiative verlangt, dass Kapitaleinkommen wie Zinsen, Mieterträge oder Dividenden eineinhalbmal so stark besteuert werden wie Lohneinkommen. Jährlich gilt jedoch ein Freibetrag. Die Initiative wird wohl am 26. September zur Abstimmung kommen.

Initiative trifft auch Familienunternehmen und Startups

Die Mehreinnahmen sollen dazu verwendet werden, die Einkommenssteuern für Personen mit tiefen und mittleren Löhnen zu senken. Ausserdem sollen damit Leistungen des Staates in Bereichen wie Familie oder Bildung ausgebaut werden.

Die Volksinitiative richte sich aber nicht nur gegen das reichste eine Prozent der Bevölkerung: Es treffe auch Familienunternehmen und Startups hart, argumentiert das Nein-Komitee. Dieses besteht aus der Interessenorganisation «Swiss Familiy Business», der Initiative Digitalswitzerland und dem KMU- und Startup-Verband SWESA.

Besonders den Familienunternehmen entziehe die Initiative die finanziellen Mittel für notwendige Investitionen, teilte das Komitee am Dienstag mit. Denn bei vielen Firmenbesitzern sei das Vermögen im Unternehmen gebunden.

Startups würden Investitionen fehlen

Innovativen Startups würden zudem die notwendigen Investitionen abgeschnitten. Das Geld werde nicht mehr in der Schweiz, sondern in anderen Ländern investiert, hiess es. Dabei hätten Startups in den vergangenen Jahren gegen 50'000 Arbeitsstellen geschaffen.

Initiative
Initianten haben nun 18 Monate Zeit, um die nötigen 100'000 Unterschriften zu sammeln. (Symbolbild) - dpa-infocom GmbH

Der Bundesrat empfiehlt die Initiative zur Ablehnung. Auch eine Mehrheit des Parlaments und der Kantone lehnt die Volksinitiative ab. Bei den Parteien sprechen sich FDP, Mitte, SVP und GLP gegen die Volksinitiative aus. Unterstützt wird die 99-Prozent-Initiative von der SP und der Grünen Partei.

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