Aare Böötlen soll mit neuer Schwimmweste sicherer werden
Flüsse sind gefährlich. Deshalb stellt die BFU eine neue Schwimmweste vor, die beim Aare Böötle nicht fehlen sollte. Was diese bringt, zeigt der Test.
Das Wichtigste in Kürze
- Nur 8 Prozent der Schweizer Böötler tragen auf dem Fluss eine Schwimmweste.
- Das zeigt eine Erhebung der Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU.
- Eine neue Schwimmweste soll durch mehr Komfort und kleinerem Format zum Tragen animieren.
- Die Weste ist ein Projekt der SLRG, der Stadt Bern, der Kantonspolizei Bern und der BFU.
Die drei Aare Böötler lassen sich von der Strömung unter der Eisenbahnbrücke bei Thun hindurchtreiben. Ab und zu geben sie mit Paddeln die Richtung an. Plötzlich fällt einer der drei rückwärts aus dem Boot und taucht unter.
Wenige Sekunden später taucht der Böötler wieder auf - um seinen Nacken ein dicker Kragen aus gelbem Plastik. So beginnt die Probe aufs Exempel der Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU an der heutigen Medienorientierung.
Gefahren der Aare nicht unterschätzen
Die drei Aare Böötler sind in Wahrheit Mitglieder der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft SLRG. Sie demonstrieren eine neue Rettungsweste, ein Gemeinschaftsprojekt von BFU, SLRG, der Kapo und der Stadt Bern. Diese soll durch ein schlankes Design und mehr Komfort zum Tragen animieren.
«Wir wollen den Böötlern schmackhaft machen, dass sie zu ihrer eigenen Sicherheit eine Weste tragen», sagt Christoph Müller. Er ist zuständig für das Projekt «Oben blieben». Für dieses hat die BFU 2018 an den Schweizer Flüssen Böötler beobachtet und Rettungswesten gezählt.
Das Resultat: Nur acht Prozent der Böötler tragen eine Weste. «Das sagt uns, dass wir noch ganz am Anfang sind», sagt Müller. Im Idealfall würde es sich mit den Rettungswesten gleich verhalten wie mit den Skihelmen: Früher eine Seltenheit, sind sie mittlerweile von den Pisten nicht mehr wegzudenken sind.
Bequem, sexy und leicht zu bedienen
Die Weste ist halbautomatisch. Wird sie durch ruckartiges Ziehen aufgeblasen, verschafft sie dem Körper Auftrieb und dreht den Träger automatisch auf den Rücken. So werden freies Atmen und Hilferufe erleichtert.
Ausserdem soll die Weste weder beim Paddeln noch beim Schwimmen stören. Und: «Man wird trotzdem noch braun», so Marc Kipfer, Mediensprecher vom BFU, zum schlanken Design. Die Freude am Wasser soll den Wasserratten also nicht verdorben werden.
«Die Flüsse und die Seen gehören uns allen», sagt Alain Brülisauer von der SLRG Thun-Oberland und ermutigt zum Schwimmen darin. Nur: «Es ist wichtig, dass man sich gut vorbereitet, wenn man geht.» Viele unterschätzen laut ihm die Gefahr der freien Gewässer. Es sei halt nicht dasselbe, wie das Schwimmen im Strandbad.
Ein Spielverderber will in Sachen Wassersport zwar niemand sein. Trotzdem bleibt die BFU in einer Sache strikt: «Wir empfehlen klar, keinen Alkohol zu trinken, während man auf dem Fluss ist.» Das Bier nach dem Bööteln an Land gehört für viele Böötler dazu. Aber: «Auf den Fluss gehört das Bier nicht.»