Aargau: Bislang 230 Covid-Betrugs-Fälle bearbeitet
Unrechtmässig bezogene oder verwendete Covid-19-Kredite haben im Aargau bislang zu 230 Strafverfahren geführt. Die Deliktsumme beträgt 25 Millionen Franken.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Aargau wurden rund 230 Strafverfahren bearbeitet.
- Unrechtmässige bezogene oder verwendete Covid-19-Kredite waren der Grund dafür.
- Auf 25 Millionen Franken beläuft sich die Deliktsumme.
Die Aargauer Strafverfolgungsbehörden haben bislang rund 230 Strafverfahren wegen unrechtmässig bezogenen oder verwendeten Covid-19-Krediten bearbeitet. Es geht um eine Deliktsumme von 25 Millionen Franken. Der Kanton rechnet mit insgesamt 400 Verfahren.
Ende März 2020 seien die ersten Verdachtsfälle von den Banken gemeldet worden. Das sagte Adrian Schulthess, Leiter der kantonalen Staatsanwaltschaft, an einem Point de Presse am Freitag in Buchs AG. Seit einem Jahr gingen vor allem von Konkursämtern und Bürgschaftsgenossenschaften Hinweise ein. Allein in diesem Jahr seien so 70 Strafanzeigen eingereicht worden.
Die schnelle Bearbeitung der Betrugsverfahren sei wichtig, um die Glaubwürdigkeit des Rechtsstaats gegenüber den vielen ehrlichen Hilfebeziehenden zu bewahren. Dies sagte Justiz- und Polizeidirektor Dieter Egli (SP).
8000 Kredite von 950 Millionen Franken im Aargau ausgesprochen
Die Strafverfahren seien die «Kehrseite der Medaille» der schnellen Corona-Hilfen für die Unternehmen. Im Aargau seien 8000 Kredite in einem Umfang von 950 Millionen Franken gesprochen worden.
Seit Anfang Juli ermittelt ein Team aus Staatsanwaltschaft und Kantonspolizei in Buchs gemeinsam. An diesem Standort arbeitet auch der Dienst IT Forensik & Cybercrime der Kantonspolizei.
Das Kantonsparlament hatte Anfang Jahr einen Kredit von 3,1 Millionen Franken bewilligt. So konnte der zusätzliche Aufwand für die strafrechtliche Verfolgung bewältigt werden. Das Parlament hatte den vom Regierungsrat beantragten Kredit von 4,6 Millionen Franken jedoch gekürzt.