Aargauer Bauer stutzt störende Nachbars-Hecke gleich selbst
Zoff in einem Aargauer Dorf: Ein Bewohner will Tieren mit seiner Hecke Schutz bieten, aber den Nachbarn stört's – so sehr, dass er selbst zur Schere greift.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Naturfreund und ein Bauer streiten sich im Aargau wegen einer Hecke.
- Das Problem: Die Äste der Naturschutzzone hängen auf das Nachbarsgrundstück über.
- Der Nachbar will die Hecke aber nicht stutzen, weil sie Amphibien Schutz bietet.
In der Gemeinde Turgi im Kanton Aargau sorgt eine Hecke für Streit. Es gilt Tierfreund gegen Landwirt.
Das Problem: Der Bauer stört sich an den Pflanzen von Nachbar Alfred Schären – denn es hängen Äste auf sein Grundstück über. Schären versteht die Aufregung nicht. «Das ist eine Naturschutzzone. Hier laichen seit Jahren Amphibien», sagt er zu «TeleM1».
Der Landwirt gibt an, seinen Nachbarn mehrfach aufgefordert zu haben, die Hecke zu stutzen. Denn die überhängenden Äste hätten gleich zweimal seine Maschinen beschädigt. Mit den Forderungen stiess er beim Naturliebhaber jedoch auf taube Ohren.
Irgendwann reichte es dem Bauern offensichtlich – denn inzwischen hat er die Hecke kurzerhand selbst gestutzt. Ganz zum Entsetzen von Nachbar Schären. «Das ist ein Korridor für Kröten, Frösche und Eidechsen.» So seien sie geschützt.
Es sei ein Laichplatz von lokaler Bedeutung, erklärt der Aargauer. Die Hecke sei als Naturschutzzone eingetragen – errichtet hat er sie vor 20 Jahren selbst.
Bauer will Lösung mit Naturfreund finden
Streitereien zwischen einem Naturfreund und einem Landwirten seien selten, so Christoph Hagenbuch, Präsident des Aargauer Bauernverbands. «Normalerweise kommen Bauern und Naturfreunde gut miteinander aus. Es gibt viele Gemeinsamkeiten und man arbeitet zusammen. Deshalb regeln sie solche Sachen häufig miteinander.»
Schärens Nachbar gibt an, den Konflikt nicht über die Medien austragen zu wollen. Stattdessen will er mit ihm bilateral eine Lösung finden.