Aargauer hält an Elektroheizung fest – und kritisiert Kanton

Dennis Kittler
Dennis Kittler

Lenzburg,

Laut dem Kanton Aargau sind Elektroheizungen im Winter wahre Stromfresser. Ein Bewohner widerspricht – und lobt seine Elektroheizung.

Elektroheizung
Elektroheizungen sind laut Kanton Aargau wahre Stromfresser. Ein Aargauer widerspricht. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • E-Heizungen treiben den Stromverbrauch in die Höhe und sollen deshalb ausgetauscht werden.
  • Ein Aargauer widerspricht und rechnet vor, dass seine E-Heizung weniger verbraucht.

Weil ihnen der Ruf wahrer Stromfresser anhängt, sollen Elektroheizungen möglichst bald aus den Häusern verbannt werden.

Zu Unrecht, findet André Kreis aus Schafisheim AG. Er nutzt in seinem Haus eine Elektroheizung aus den 80er-Jahren – und bricht für sie eine Lanze.

Die Berechnungen des Kantons Aargau, wonach Elektroheizungen jährlich 23'000 Kilowattstunden verbrauchen, hält er für deutlich übertrieben. Die Zahl soll für einen Vier-Personen-Haushalt gelten. Er selbst komme auf einen nicht einmal halb so hohen Verbrauch, sagt er der «Aargauer Zeitung».

Aargauer verbraucht nur halb so viel Strom

Im Aargau verbrauchen Elektroheizungen rund einen Achtel des Stroms, sagt Energiedirektor Stephan Attiger. «Elektroheizungen sind sehr ineffizient und belasten das Stromnetz besonders im Winter stark.»

Stromzähler
Gerade im Winter läuft der Stromzählungen wegen der Elektroheizungen auf Hochtouren. - AFP/Archiv

Kreis sieht das anders – zumindest in seinem Fall. Er hat in seinem Haus ein dezentrales Heizsystem mit separaten Elektroöfen in jedem Raum installiert. Besonders die Speicheröfen im Wohnzimmer sind auf den günstigen Nachttarif ausgelegt.

So verbrauche er 11'000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Zur Wahrheit gehört in seinem Fall aber auch: Ist es sehr kalt, nutzt die Familie einen Ofen im Wohnzimmer.

Dass die Familie Kreis nur rund 1600 Franken für Strom bezahlt, liegt auch an der Solaranlage auf dem Dach. Diese produziere die Hälfte des Stromverbrauchs.

Umstieg auf Wärmepumpe? Zu teuer!

Einen Umstieg auf eine Wärmepumpe, wie vom Staat angeregt? Wäre sinnvoll, gibt Kreis in der «Aargauer Zeitung» zu. Doch scheut der 70-Jährige die hohen Kosten.

Heizt du mit einer Elektroheizung?

Er schätzt die Investition in seinem Fall auf mindestens 50'000 Franken. Die Amortisation würde über 25 Jahre dauern. «So viel Geld zahlt niemand im Rentenalter», sagt er.

Ab diesem Jahr gibt es mehr Fördergelder für den Heizungsersatz. Trotzdem bleibt ein hoher Eigenanteil, den Kreis kritisiert: «Wenn der Staat die Hälfte übernimmt, würde ich es mir nochmals überlegen.»

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #5617 (nicht angemeldet)

Der Staat hat für ausreichend Strom zu vernünftigen Preisen zu sorgen. Der Rest soll er den steuerzahlenden Bürgern überlassen!

User #3096 (nicht angemeldet)

Der Staat braucht den Strom jetzt einfach selber. Für seine e-Auto und e-Bus Flotten.

Weiterlesen

218 Interaktionen
Energie-Partner
Energie Untergrund
4 Interaktionen
Tiefengeothermie
stromverbrauch
3 Interaktionen
Plus vier Prozent
D
Fair und fein

MEHR AUS LENZBURG

Selbstunfall
1 Interaktionen
Sarmenstorf AG
Gemeinde
Granatenfund in Seengen.
Armee muss ausrücken