Aargauer verbrennen nachts illegal Abfall in ihrem Cheminée
In Biberstein AG bringt der Gestank nach verbranntem Plastik die Anwohner eines Quartiers um den Schlaf. Die Gemeinde geht von illegaler Abfall-Verbrennung aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Gemeinde Biberstein AG hat mehrere Beschwerden wegen verbranntem Plastik erhalten.
- Sie geht davon aus, dass Anwohner ihren Kamin zur illegalen Kehrichtverbrennung benutzen.
- Die Übeltäter sollen mit Hilfe von Polizei und Kaminfegern überführt werden.
In Biberstein AG stinkt es immer wieder nach verbranntem Plastik. «Wir erhalten Anrufe und Briefe von verschiedenen Bewohnern aus einem bestimmten Quartier», sagt Gemeindeschreiber Stephan Kopp gegenüber «Argovia Today». Der Verdacht: Einwohner missbrauchen ihren Kamin als Kehrichtverbrennungsanlage.
Den Anwohnern stinkts
Der Gestank sei am Morgen und in der Nacht teils so schlimm, dass Nachbaren sogar aus dem Schlaf gerissen würden. In einer Mitteilung versucht die Gemeinde, die unbekannten Übeltäter zu sensibilisieren. «Diese Art von Abfallentsorgung belastet die Umwelt in grossem Masse, ist gesundheitsgefährdend und ausserdem illegal.»
Nicht alles was wie sauberes Holz aussehe, sei dann auch naturbelassenes Holz. Bereits kleinste Mengen von belastetem Holz sowie brennbare Abfälle können Asche und Rauch stark verdrecken.
Nau.ch ist ein ähnlicher Fall aus der Nordwestschweiz bekannt, wo eine Familie vor über 15 Jahren unter anderem geöffnete Briefcouverts zum Anfeuern im Cheminée benutzte. Die verbrannten Plastik-Sichtfolien über dem Kontakt-Feld wurden vom Kaminfeger im Frühling nachgewiesen und zogen eine Rüge des Experten nach sich.
Ascheschnelltest zuverlässig, aber wo?
Ähnliches vermutet auch die Gemeinde Biberstein, wenn auch in einem viel grösseren Ausmass. Mit einem Ascheschnelltest durch einen Kaminfeger könnten die Übeltäter schnell ausgemacht sein. Allerdings müsste man dafür wissen, aus welchem Kamin der stinkende Rauch aufsteigt.
Das einzugrenzen, ist schwierig, darum kann die Gemeinde kaum gezielt vorgehen. «Es gibt verschiedene Liegenschaften mit Holzheizungen, deshalb herrscht im Moment ein Pauschalverdacht über das ganze Quartier», sagt Kopp. Man stehe mit der Polizei im Austausch, um weitere Schritte zu evaluieren.