Cheminée-Boom: Kaminfeger arbeiten «Tag und Nacht»

Felix Müller
Felix Müller

Bern,

Wegen der drohenden Gasmangellage suchen viele Schweizer nach Heizungsalternativen. Die Kaminfeger sind gefragt, die Cheminées werden bald angezündet.

Paul Gässli
Paul Gässli ist der oberste Kaminfeger der Schweiz. - Screenshot SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Heizungskosten drohen auf den Winter hin, um ein Vielfaches zu steigen.
  • Die Nachfrage nach Heizöfen, Kaminen und Cheminées steigen rasant an.
  • Folge: Die Schweizer Kaminfeger sind rund um die Uhr im Einsatz.

Der Krieg in der Ukraine hat in ganz Europa eine Energiekrise ausgelöst. Letzte Woche hat der Bundesrat die Schweiz auf einen potenziell harten Winter eingeschworen. Auch der Schweiz drohen wegen der Gasmangellage im Winter Einschränkungen. Doch welche?

Klar ist, dass eine Preisexplosion bei den Heizkosten nicht zu vermeiden ist. Viele SchweizerInnen schauen sich deshalb nach Gas-Alternativen um.

Und sie erinnern sich an warme, gemütliche Winterabende vor einem knisternden Feuer im Kamin. Das löst einen Boom aus!

Haben Sie ein Cheminée oder einen Holzofen zuhause?

«Ja, die Branche registriert aktuell ein grosses Interesse daran, Kaminöfen, Herde sowie Cheminées in Ordnung bringen zu lassen», erklärt Paul Grässli zu Nau.ch. Gässli muss es wissen, schliesslich ist er Zentralpräsident der Kaminfeger Schweiz.

Grässli: «Wir arbeiten zurzeit wirklich Tag und Nacht. Praktisch alle Kaminfeger sprechen von einem um dreissig bis vierzig Prozent gestiegenen Auftragsvolumen.»

Dies nicht zuletzt auch darum, weil seine Gilde längst nicht mehr nur Kamine, Öl-, Gas- und Holzfeuerungen reinige. «Wir beraten heute die Kundschaft zum möglichst umweltfreundlichen und energieeffizienten Betrieb der Heizung. Auch beim Heizungsersatz, oder in Sachen Brandschutzangelegenheiten», sagt Grässli.

Aber auch Lüftungen, Solar- und Photovoltaikpanels würde gereinigt. Das macht die Fachleute in der aktuellen Situation sehr gefragt.

Oberster Kaminfeger hofft auf langen Holz-Boom

Dabei soll es sich nicht nur um einen kurzfristigen Boom für die Branche handeln, hofft Grässli. «Ich glaube, der Trend ist nachhaltig. Die Kundschaft merkt, dass Holz CO2-neutral und umweltfreundlich ist.»

Der Verbandspräsident appelliert aber, nicht einfach so ein Feuer in dem zehn Jahre nicht benutzten Kamin zu entfachen. Er empfiehlt, den Kamin unbedingt zuerst von einer Fachperson zu prüfen. Grässli: «So können Verpuffungen, Kaminbrände und Kohlenmonoxid-Vergiftungen vermieden werden.»

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

holz
391 Interaktionen
Greta Thunberg
299 Interaktionen
a
60 Interaktionen
Weihnachtsmarkt
2 Interaktionen

Mehr aus Stadt Bern

18 Interaktionen
Weihnachtsmarkt
3 Interaktionen