Schweinepest: Hygiene der Schweine beeinflusst Krankheitsverlauf
Der Krankheitsverlauf einer Schweinepest-Infektion fiel bei Schweinen mit sehr gutem Hygienezustand kürzer aus. Das ergibt eine neue Studie.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Krankheitsverlauf einer Schweinepest-Infektion wird durch die Hygiene beeinflusst.
- Bei Schweinen mit gutem Hygienezustand war der Verlauf kürzer und milder.
- Das ergibt eine neue Studie des Instituts für Virologie und Immunologie (IVI).
Bei einer Infektion mit der Afrikanischen Schweinepest spielt der Hygiene- und Gesundheitszustand des Schweines eine wesentliche Rolle. Das ergaben Versuche mit dem abgeschwächten Schweinepest-Virus. Diese Erkenntnisse sind für die Krankheitsbekämpfung relevant, wie das Institut für Virologie und Immunologie (IVI) am Freitag mitteilte.
Es führte die Forschungsarbeiten zusammen mit der Universität Bern durch und veröffentlichte die Resultate in der Zeitschrift «POS Pathogens».
Die Erkenntnisse helfen, die Entwicklung eines Impfstoffs voranzutreiben. Das Schweinepest-Virus ist komplex, sodass ein wirksamer und sicherer Impfstoff noch nicht existiert. Das Virus verursacht ein tödliches Fieber mit Blutungen bei Haus- und Wildschweinen.
An der Seuche erkranken hunderte Millionen von Tieren in Afrika, Europa und Asien. Die aktuellen Virenstämme führen innerhalb weniger Tage zum Tod. Deshalb lässt sich das Virus nur abgeschwächt untersuchen, kann aber auch dann noch zum Tod führen.
Gute Hygiene beeinflusst Krankheitsverlauf
Bei der Infizierung von Schweinen mit dem abgeschwächten Virenstamm stellten die Forschungsgruppen den Angaben zufolge fest: Dass die Krankheit bei Hausschweinen mit sehr gutem Hygiene- und Gesundheitszustand leichter und kürzer verlief und vollständig ausheilte.
Dagegen dauerte die Seuche bei ebenfalls mit dem abgeschwächten Virus infizierten Schweinen in Hofhaltung mit herkömmlicher Standardhygiene länger. Die Hälfte der Tiere verendete. Die Analyse zeigte, dass eine höhere Grundaktivierung des Immunsystems erhebliche Auswirkungen auf Schwere und Entzündungsgrad der Krankheit hat.
Das Immunsystem in Verbindung mit der Hygiene bilden somit entscheidende Faktoren beim Verlauf. Den Angaben zufolge sind diese Erkenntnisse für die Entwicklung von abgeschwächten Lebendimpfstoffen äusserst wichtig. Und generell für das Verständnis der Wirt-Virus-Beziehung.
Afrikanische Schweinepest: Ein komplexes Virus
Auch wenn es in der Schweiz keine Fälle der Afrikanischen Schweinepest gibt, untersucht das IVI die in Europa zirkulierenden Virenstämme. Die Ergebnisse sind für den Fall eines Ausbruchs wichtig und als Informationen für den Veterinärdienst.
Die Afrikanische Schweinepest ist nach Angaben der Forscherinnen und Forscher komplex. Sein Erbgut setzt sich aus über 160 Genen zusammen. Die Funktion der Hälfte dieser Gene ist derzeit unbekannt.