«Aggressionen»: Die schlimmste Zug-Strecke ist Biel-Solothurn

Sina Barnert
Sina Barnert

Solothurn,

Das ÖV-Personal in der Schweiz lebt gefährlich, Pöbeleien und Angriffe sind fast an der Tagesordnung. Besonders auf einigen Strecken wie Biel-Solothurn.

ÖV-Personal
Das ÖV-Personal ist oft Opfer von psychischen und physischen Angriffen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Schweizer ÖV-Personal kommt immer öfter in gefährliche Situationen.
  • Laut SBB-Zugpersonal besonders problematisch: die Strecke zwischen Biel und Solothurn.
  • Nun fordern die Mitarbeitenden von den ÖV-Unternehmen, sie besser zu schützen.

In der Schweiz lebt das ÖV-Personal immer gefährlicher. Es wird bedroht, beleidigt, bedrängt oder gar verletzt. Übergriffe in Bussen und Zügen gehören für viele zum Alltag.

Einige ÖV-Betriebe – darunter auch die SBBkündigen Massnahmen an, um ihre Mitarbeitenden zu schützen. Doch das reicht dem Personal nicht. Es fordert weitere Unterstützung, vor allem für sogenannte «rote Züge».

Mehr Schutz für das Personal gefordert

Das sagt Hanny Weissmüller, Lokführerin und Präsidentin des Lok-Personalverbands, gegenüber der «Rundschau» von SRF. Es brauche auf problembehafteten Strecken mehr Massnahmen, um das Personal zu schützen.

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Hanny Weissmüller, Präsidentin des Lok-Personalverbands, fordert mehr Schutz. - SRF Rundschau

Um das zu erreichen, brauche es in den Zügen eine Doppelbegleitung, also mehr als eine Person, die den Zug kontrolliert. Ausserdem sei Polizeipräsenz wichtig, insbesondere zu Zeiten, die gefährlich seien.

Immer wieder heikle Situationen

Denn es komme immer wieder zu mehr als heiklen Situationen, schildert Weissmüller. So auch in einem Zug, den sie gefahren habe. Dort sei es zu einer Messerstecherei gekommen.

«Ich war als Lokführerin in einem geschützten Raum, in den man nur mit speziellen Schlüsseln kommt. Aber ich habe mich sehr um die Fahrgäste und das Personal gesorgt.»

Hast du im ÖV bereits eine heikle Situation miterlebt?

Das sei stressig gewesen. Dabei noch einen Zug zu steuern – eine Extremsituation, so Weissmüller. «Ich wusste, was hinten abgeht, ich habe die Leute herumrennen gehört.»

Eine Zugbegleiterin pflichtet Weissmüller gegenüber SRF bei. Es gebe Strecken, die man nicht gerne fahre. Auf denen gebe es die meisten Zwischenfälle.

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Eine Zugbegleiterin sagt, für sie sei die Strecke zwischen Biel und Solothurn die schlimmste. - SRF Rundschau

Eine solch problembehaftete Strecke liege zwischen Biel und Solothurn. Dort habe sie immer wieder Probleme gehabt und die meisten Aggressionen erlebt.

Zwischenfälle nicht nur in Zügen, sondern auch in Bussen

Doch nicht nur im Zug kommt es zu Zwischenfällen. Eine Busfahrerin, die anonym bleiben will, berichtet in der «Rundschau», wie es in ihrem Bus eskalierte. Ein Mann habe Fahrgäste angepöbelt und belästigt, darauf habe sie den Bus gestoppt.

Der Mann habe sich dann ihr zugewandt und sie angegriffen: «Er drückte sein Gesicht an meines, ich war zwischen seinem Gesicht und der Rücklehne meines Stuhls eingeklemmt.»

Er habe versucht, sie zu erwürgen und sie habe Angst gehabt. Glücklicherweise sei es ihr gelungen, den Türknopf zu betätigen. Der Angreifer sei daraufhin geflohen.

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Kommentare

User #4350 (nicht angemeldet)

Die Metropolregion Solothurn-Grenchen-Biel hat sich in den letzten Jahren offenbar zu einem Hotspot der Gewalt entwickelt. Gefährlichste Ecke der Schweiz?

User #3389 (nicht angemeldet)

Einfach Veranstaltungen im Kontext des SwissPasses meiden dann hat man viele Probleme nicht.

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