ÖV-Personal in Graubünden: Drohungen und Beleidigungen häufen sich
Laut Berichten der Rhätischen Bahn zufolge mehren sich verbale Angriffe auf das Bahnpersonal. Die Leute würden den Respekt verlieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Das ÖV-Personal muss sich immer mehr mit verbalen Konfrontationen auseinandersetzen.
- Körperliche Gewalt konnte aber noch nicht beobachtet werden.
Die Coronapandemie hat nicht nur die Gesundheit und Wirtschaft weltweit beeinflusst, sondern auch das Verhalten der Menschen im öffentlichen Raum.
Insbesondere das Personal im öffentlichen Verkehr spürt eine Zunahme von verbalen Attacken, Beleidigungen und Drohungen.
Respektlosigkeit nimmt zu
Laut Yvonne Dünser, Mediensprecherin der Rhätischen Bahn, ist ein Rückgang des Respekts gegenüber dem Personal festzustellen. Das sagt Dünser gegenüber der «Südostschweiz».
Ähnliche Erfahrungen macht auch die Bus und Service AG, Betreiber von Chur Bus und Engadin Bus: Die Toleranzgrenze scheint gesunken zu sein.
Doch dieses Phänomen beschränkt sich nicht nur auf Graubünden. Die nationale Gewerkschaft des Verkehrspersonals (SEV) berichtet von täglichen aggressiven Übergriffen auf Zug- und Lokpersonal in der ganzen Schweiz. Im Vergleich dazu ist die Situation in Graubünden noch relativ entspannt. Körperliche Gewalt wurde bei keinem der befragten Transportunternehmen als zunehmendes Problem genannt.
Probleme bei der Datenerhebung
Eine genaue Quantifizierung dieser Vorfälle gestaltet sich laut Dünser schwierig. Oft sind es einzelne Personen, die mehrfach auffällig werden. So wurden zwischen Mitte Februar und März vier Anzeigen wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte und Behörden registriert.