Aktivisten kleben Sticker auf die Pelze von Passanten
Wer Pelz trägt, könnte einen gelben Sticker darauf finden. Angebracht von Tierrechtsaktivisten. Informieren statt konsumieren ist ihr Credo.
Das Wichtigste in Kürze
- Wer Pelz trägt nimmt Tierquälerei in Kauf, sagen Tierrechtsaktivisten.
- Mit Gesprächen, Flyern und Stickern wollen sie Pelzträger darauf aufmerksam machen.
- Konsumenten sollen informieren, woher der Pelz kommt– und es gibt heutzutage Alternativen.
Es ist wieder kälter, die Leute nehmen ihre Winterjacken aus den Schränken. An den Bahnhöfen und auf den Strassen sind deshalb wieder vermehrt Menschen zu sehen, die Pelz tragen. In den Augen von Tierrechtsaktivisten ein No-Go heutzutage. «Pelz ist ein Tierqualprodukt, auch im Jahr 2018 in der Schweiz», sagt Philipp Schwarz, Mediensprecher der Organisation Aktivismus für Tierrechte.
Nur als letzte Massnahme
Die «Anti Fur League» hat deshalb Sticker mit der Aufschrift «For fox sake! Don't wear fur. Stopp Pelz» gedruckt. Diese lassen sich auf die Pelze der Passanten kleben. Das Anbringen der Sticker sei aber nur die letzte Massnahme, erklärt Aktivist Philipp Schwarz: «Wir versuchen, die Leute direkt anzusprechen und sie zu fragen, ob es ihnen bewusst ist, was sie da tragen». Doch manchmal sei dies gar nicht so einfach, da bleibe nur noch die Möglichkeit des Stickers.
Vom Kunstblut zum Sticker
Früher bewarf man Pelzträger mit Sekundenleim oder mit Farbe, erinnert sich Schwarz. Doch diese Zeiten seien vorbei, man habe sich in der Szene gewissermassen gemässigt. Das Anbringen eines Stickers, finde er auf jeden Fall legitim, sagt der Aktivist. Manch einer sei gar froh, Informationen zu erhalten. Denn noch immer seien manche Pelze im Laden falsch deklariert.
Letzten Winter und zum Teil auch heute geistern auch andere Sticker herum. Mit der Aufschrift «Ich bin ein Arschloch. Ich trage Pelz». Davon distanziert sich die Anti Fur League jedoch deutlich. Schwarz erklärt: «Diese Sticker sind nicht von uns. Wir wollen die Leute nicht als Arschloch deklarieren. Der Pelz stört uns, nicht der Mensch.»