Alain Berset rät Kantonen wegen hoher Premien von Tariferhöhung ab
Alain Berset will nicht, dass Spitäler und Kliniken ihre Tarife erhöhen, wie er in einem Brief an die Kantone offenlegt.
Das Wichtigste in Kürze
- Alain Berset richtet sich in einem Brief an die Kantone.
- Er rät von einer Tariferhöhung bei medizinischen Leistungen ab.
- Das hätte einen massiven Anstieg bei den Premien zur Folge, schreibt er.
Gesundheitsminister Alain Berset rät von einer Tariferhöhung bei Schweizer Spitälern um fünf Prozent ab. Andernfalls fürchtet er einen massiven Anstieg bei den Prämien, wie «SonntagsBlick» schreibt. Die Zeitung bezieht sich dabei auf einen Brief von Berset an die Kantonsregierungen.
Der Spitalverband «H+» warnte im Oktober 2022 davor, dass Spitäler und Kliniken bald ihre Kosten nicht mehr decken könnten. Deren Tarife seien nicht voraussschauend an die Inflation geknüpft. Entsprechend würden diese die momentane Teuerung bei Energie, Materialien und Baukosten nicht berücksichtigen. H+ schlug deshalb der Politik und den Versicherern vor, die Tarife um rund fünf Prozent zu erhöhen.
Die kantonale Konferenz der Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) goutiert den Brief von Alain Berset nicht. Die Kantone seien sich ihrer Verantwortung bei der Festsetzung der Tarife bewusst, sagt GDK-Sprecher Tobas Bär zu «SonntagsBlick». Auch die Direktorin des Spitalverbands Anne Bütikofer sei erstaunt, dass sich der Bund in die kantonale Hoheit einmische.
Am Montag wollen Spitalverband und Kantone über das weitere Vorgehen beraten.