Als Schwarzer verkleidet: Mann verkauft in Rorschach «Mohrenköpfe»

Lorin Pulfer
Lorin Pulfer

Rorschach,

Die Diskussion um den «Mohrenkopf» geht in die nächste Runde. In Rorschach SG verkauft ein als schwarzer Mann verkleideter Unbekannter die Schoko-Süssigkeit.

Mohrenköpfe Schwarzer
Ein Nutzer der Kurznachrichten-Plattform Twitter stört sich an der «Mohrenkopf»-Verkaufsaktion in Rorschach SG. - Twitter/allzeitlikeber1

Das Wichtigste in Kürze

  • Gestern Donnerstag hat ein Mann in Rorschach «Original Mohrenköpfe» verkauft.
  • Für die Aktion bemalt er sich schwarz und trägt eine Perücke sowie ein goldenes Gewand.
  • Strafbar macht sich der Unbekannte mit seinem Verkauf der Schoko-Süssigkeit nicht.

Die Rassismus-Debatte um den «Mohrenkopf» erreicht eine neue Eskalationsstufe. Gestern Donnerstagmittag verkauft ein Mann an einem Strassenstand in Rorschach im Kanton St. Gallen die Schoko-Süssigkeit. Diese preist er als «Original Mohrenköpfe» an.

Grotesk: Für seine Verkaufsaktion verkleidet sich der Unbekannte als dunkelhäutiger Mann. Er schminkt sich mit schwarzer Farbe, setzt sich eine Kraushaar-Perücke auf und trägt ein goldenes Gewand.

dubler
Die Mohrenköpfe der Firma Dubler aus Waltenschwil AG. - Keystone

Mann macht sich nicht strafbar

Die Aktion sorgt für Empörung. «Im Verlauf des Tages gingen mehrere Meldungen bei uns ein», wird Florian Schneider, Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen, vom «Tagblatt» zitiert.

Polizeisprecher Florian Schneider
Florian Schneider, Sprecher der Kantonspolizei St. Gallen. - Kanton St. Gallen.

Man habe die Stadt Rorschach eingeschaltet. Um den Sachverhalt abzuklären, sei zudem eine Patrouille losgeschickt worden. Diese habe vor Ort die Personalien des Mannes abgenommen und die Situation dokumentiert. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurde entschieden, keine weiteren Massnahmen einzuleiten.

Rorschach sind Hände gebunden

Auch die Stadt Rorschach konnte nicht handeln. Stadtschreiber Marcel Aeple sagt gegenüber dem «Tagblatt»: «Als ich von diesem Fall gehört habe, hielt ich es für einen schlechten Witz – das kann doch nicht sein.»

Und Aeple weiter: «Wenn ich etwas hätte machen können, hätte ich. So etwas ist einfach deplatziert und muss nicht sein.»

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