Amazon dürfte die Schweiz nicht aufmischen
In Deutschland ist Amazon allmächtig. Der US-Gigant werde die Schweiz nicht überrollen, glauben Ökonomen der Credit Suisse.
Das Wichtigste in Kürze
- Amazon wird laut der CS in der Schweiz nicht viel verändern.
- Viele Branchen seien schon durch andere E-Commerce-Anbieter besetzt.
Überall dort, wo Amazon in den Markt eintritt, wird der Detailhandel gehörig durchgeschüttelt. So zumindest die Erfahrung bis jetzt. Bei unseren Nachbaren in Deutschland mauserte sich der E-Commerce-Gigant innert kurzer Zeit zur Nummer 1. Seine Umsätze kann Amazon jährlich um einen Viertel steigern und kam so 2017 auf fast 9 Milliarden Euro. Das ist dreimal so viel wie OTTO, dem zweitgrössten Anbieter und knapp siebenmal mehr als Zalando.
So weit dürfte es in der Schweiz nicht kommen, glauben Ökonomen der Credit Suisse, die heute ihre Prognose für den Detailhandel 2019 präsentierten.
Erstens kauften die Schweizer schon länger bei Amazon ein, einfach via Nachbarländer. Trotz den aufwändigen Zollabfertigungen setzte der Gigant 2017 schätzungsweise über 570 Millionen Franken um. Der Markteintritt von Amazon letztes Jahr sei also kein Paradigmenwechsel, sondern finde seit Jahren bereits schleppend statt. Ausserdem seien viele Branchen bereits durch andere E-Commerce Anbieter besetzt wie beispielsweise Digitec oder Brack.ch. Zudem wachse Amazon vor allem durch Drittanbieter.
CS-Ökonom Sascha Jucker: «Amazon wird sicher gewisse Marktanteile für sich beanspruchen, aber das dürfte eher schleppend von statten gehen. Ausser in einzelnen Segmenten wie beispielsweise in der Kleiderbranche.»