Amazonas-Brand: Klima-Kids demonstrieren vor Botschaft
Der Amazonas-Regenwald steht seit Wochen in Flammen. Die Klima-Aktivisten sehen die Grüne Lunge der Welt bedroht und kämpfen gegen die Lethargie.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Amazonas Regenwald wüten seit Wochen tausende Brände.
- Grosse Flächen Regenwald werden zu Gunsten der Viehzucht abgebrannt.
- Klima-Aktivisten auf der ganzen Welt demonstrieren nun gegen Brasiliens Umweltpolitik.
In Brasilien wüten seit mehreren Wochen verheerende Waldbrände. Mit über 72'000 einzelnen Feuern steigt die Zahl der Brände gegenüber dem Vorahr um 83 Prozent. Klimaschützer weltweit wollen nicht mehr länger zusehen und demonstrieren gegen die Umweltpolitik von Staatsoberhaupt Jair Bolsonaro.
«Wir solidarisieren uns mit der indigenen Bevölkerung, die ihr zu Hause in den Bränden verliert», sagt die 16-jährige Lina Vogt. Am Protest vor der brasilianischen Botschaft in Bern haben sich laut Veranstalter rund hundert Menschen beteiligt.
Mit Parolen und Plakaten kritisieren sie die Umweltpolitik des ultrarechten brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro. Dieser interessiere sich vor allem aus wirtschaftlichen Gründen für den Regenwald und treibe dessen Zerstörung weiter voran.
«Die Klimakrise ist global und betrifft uns alle»
Laut Medienberichten aus Brasilien sind die Feuer im Amazonas auf Landarbeiter zurückzuführen. Diese wollen durch gezielte Brandrodung mehr Boden für Sojaanbau und Viehzucht gewinnen.
Das räumt mittlerweile auch Präsident Jair Bolsonaro ein. Zuvor hatte dieser behauptet, dass die Feuer von NGOs gelegt worden waren, um seinem Ruf zu schaden.
Gegen Einmischungen aus dem Ausland wehrt sich Bolsonaro allerdings weiterhin. Einen kritischen Tweet Emmanuel Macrons tut er als «kolonialistische Mentalität» ab. Lina Vogt sieht das anders: «Die Klimakrise ist global und betrifft uns alle.»
Der Amazonas produziert 20 Prozent des Sauerstoffs weltweit. Deshalb wird er auch als die Grüne Lunge der Erde bezeichnet. Von der Brandrodung zu Gunsten der Landwirtschaft sind nicht mehr nur private Grundstücke betroffen, sondern auch Naturschutzgebiete und indigene Ländereien.
Für Luisa Schädeli (16) ist darum klar: «Brasilien sollte unbedingt das Wohl der Menschen und der Umwelt über den Profit stellen.» Und Lina Vogt fügt an: «Ich wünsche mir, dass die Menschen spüren, dass jemand hinter ihnen steht.» Von den weltweiten Protesten erhoffen sie sich mehr mediale Aufmerksamkeit und ein politisches Umdenken.