Amstutz wies Amaudruz zurecht

Benedikt Theiler
Benedikt Theiler

Bern,

Am Dienstagnachmittag kommt es zum Eklat im Fraktionszimmer der SVP: Der frühere Fraktionschef Adrian Amstutz attackiert seine Ratskollegin Céline Amaudruz. Diese verlässt den Saal unter Tränen.

Am zweiten Dienstag der laufenden Session der eidgenössischen Räte kommt es im Saal der grössten Fraktion zum Eklat. In der Sitzung der SVP-Fraktion wird der Fall Yannick Buttet (40) behandelt. Dabei attackiert der ehemalige Fraktionschef Adrian Amstutz (64) seine Kollegin Céline Amaudruz (38) scharf. Sie hätte ihre Vorwürfe, dass Frauen auch im Bundeshaus belästigt würden, nicht öffentlich äussern dürfen – es schade der Partei.

Die Genferin reagierte entsetz und lief unter Tränen aus dem Fraktionssaal. Vor knapp zwei Wochen hatte sich die Juristin zu Belästigungen innerhalb der Bundeshauskuppel geäussert. Im Interview mit dem «Tagesanzeiger» erklärte sie: «Mit gewissen Leuten gehe ich nicht mehr in den Lift.»

SVP-Kollege nimmt Amaudruz in Schutz

Nach dem Eklat bei der SVP-Fraktion vor einer Woche, äussert sich der Freiburger SVP-Nationalrat Jean-François Rime (67) kritisch gegenüber Amstutz: «Diese Aussagen waren inakzeptabel» so Rime gegenüber «Sonntags Blick». Er habe seine Ratskollegin in der Fraktion in Schutz genommen. Wenn Amaudruz im Bundeshaus belästigt werde, sei dies nicht ihr Fehler. Es sei ihr Recht, öffentlich auf Misstände aufmerksam zu machen.

Amstutz verteidigt sich: Er habe festgehalten, dass ein Verhalten à la Buttet nicht tolerierbar sei. Wenn Frauen aber öffentliche Anschuldigungen machen, sollen sie die Namen der Beschuldigten nennen und bei der Polizei Anzeige erstatten. Es gehe aber nicht, «dass mit anonymisierten öffentlichen Beschuldigungen einfach alle, die sich im Bundeshaus bewegen, unter Generalverdacht gestellt werden», so der Berner gegenüber der Zeitung.

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Dienstag kam es in der SVP-Fraktionssitzung zu einem Eklat.
  • Adrian Amstutz hatte die öffentlichen Äusserungen seiner Parteikollegin Céline Amaudruz kritisiert.
  • Die SVP-Vizepräsidentin lief unter Tränen aus dem Fraktionssaal.

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