An dieser Luzerner Strasse hat kein Kind Muttersprache Deutsch
Rund um das Quartier Fluhmühle-Lindenstrasse steht die Stadt Luzern vor Herausforderungen. Unter anderem spricht kein Schulkind Deutsch als Muttersprache.
![Fluhmühle-Lindenstrasse Luzern](https://c.nau.ch/i/9QpVGy/900/fluhmuhle-lindenstrasse-luzern.jpg)
Das Wichtigste in Kürze
- Kein Schulkind im Luzerner Quartier Fluhmühle-Lindenstrasse hat Muttersprache Deutsch.
- Der Ausländeranteil beträgt 74 Prozent, der Medianlohn ist deutlich tiefer als anderswo.
- Die Stadt Luzern will handeln und das Quartier mit einem Sonderkredit fördern.
Das Luzerner Quartier Fluhmühle-Lindenstrasse hat seine im Jahr 2011 bestimmten Entwicklungsziele nicht erreicht. Die Stadt stellte letztes Jahr fest: Die Arbeit war ungenügend.
Nun soll ab 2025 ein zweites Konzept Fortschritte mitbringen. Der Stadtrat hat die Pläne dem Parlament vorgelegt, wie unter anderem «zentralplus» berichtet.
Viele Ausländer und tiefere Löhne
Das Quartier stelle eine «Daueraufgabe» dar und die Stadt vor mehrere Herausforderungen. Eine davon ist die deutsche Sprache.
Laut Stadtrat haben in der Lindenstrasse keine Schulkinder Deutsch als Muttersprache. Das sind deutlich weniger als in ganz Luzern, wo der Anteil «nur» 46 Prozent beträgt.
Während Luzern einen Ausländeranteil von 26 Prozent hat, sind es in besagtem Quartier 74 Prozent.
![Luzern Quartier Fluhmühle-Lindenstrasse](https://c.nau.ch/i/643yg4/900/luzern-quartier-fluhmuhle-lindenstrasse.jpg)
Neben der deutschen Sprache muss aber auch anderes gefördert werden.
Schlecht sieht es etwa der finanziellen Lage der Einwohnerinnen und Einwohner aus. Das mittlere Einkommen beträgt 41'000 Franken, in der Gesamtstadt Luzern ist es 66'400 Franken.
Kommt dazu: Viele Liegenschaften seien baufällig und seit 2011 gebe es keine Neubauten. Obwohl viele Kinder und Jugendliche im Quartier leben, mangelt es an Spiel- und Grünflächen.
Viele ziehen schnell wieder weg
Hoffnung sieht der Stadtrat «bei seiner jungen Bevölkerung und der kulturellen Vielfalt».
Doch: Weil viele Menschen das Quartier schnell wieder verlassen, fehlen Vereine und engagierte Freiwillige. Das Quartier sei nicht attraktiver geworden.
Die Stadtregierung beantragt für die Förderung des Quartiers einen Sonderkredit von 1,7 Millionen Franken. Ebenfalls erwünscht ist ein Nachtragskredit für 2025 in Höhe von 130'000 Franken, womit etwa städtisches Personal aufgestockt werden soll.
Der Grosse Stadtrat entscheidet über den Antrag der Regierung.