Anti Rechtsextremismus Demo in Schwyz wirft Fragen auf
Mehrere hundert Personen demonstrierten am Samstag in Schwyz gegen Rechtsextremismus und Rassismus. Zu Beginn kam es zu einer Prügelei, welche Fragen aufwirft.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag demonstrierten mehrere hundert Personen in Schwyz gegen Rechtsextremismus.
- Zu Beginn der Kundgebung kam es zu einer Prügelei zwischen Rechts- und Linksextremen.
- Der SVP-Gemeindepräsident beschuldigt die Linksextremen, die Veranstalter kontern.
Nach dem Ku-Klux-Klan-Auftritt Anfang März demonstrierten am vergangenen Samstag in Schwyz mehrere hundert Menschen gegen Rechtsextremismus. Unter dem Motto «Schwyz ist bunt» wollten die Demonstranten ein Zeichen für mehr Toleranz setzen.
Die mehrheitlich friedliche Stimmung wurde allerdings durch eine Prügelei gleich zu Beginn der Demo am Bahnhof Seewen getrübt. Dabei sind gemäss Kantonspolizei Schwyz links- und rechtsextreme Kräfte aneinander geraten.
Gemeindepräsident verteidigt Rechtsextreme
Laut Xaver Schuler, Präsident der Gemeinde Schwyz, kam der Auslöser der Auseinandersetzung ganz klar aus dem linken Lager. «Der finale Angriff ging von linker Seite aus, vom Schwarzen Block», sagt der SVP-Politiker zu Nau. Dabei hätten einzelne dieser Demonstranten Steine und Flaschen geworfen und sogar Pfefferspray benutzt.
#Demonstration gegen #Rassismus in #Seewen und #Schwyz in der #Schweiz mit "Kontakt" pic.twitter.com/NQHL67YHmW
— Heiner Hüting (@HeinerHuting) April 13, 2019
Die rechtsextremen Kräfte hätten sich hingegen sehr zurückhaltend verhalten. «Die Rechtsextremen hielten sich lediglich am Strassenrand auf und provozierten ein wenig», beteuert Schuler, der selber vor Ort war. Die Polizei habe die Rechtsextremen kurz danach von der Veranstaltung entfernt.
Organisatoren der Demo gegen Rechtsextremismus wehren sich
Diese Vorwürfe lässt das «Bündnis Buntes Schwyz», welches die Demo organisiert hat, nicht auf sich sitzen. Mitglied Georges Weber erklärt: «Es stimmt, die Rechtsextremen haben nur, genau so wie an der Fasnacht, provoziert und die Antifa hat leider agiert.»
Doch es sei kein Angriff gewesen, sondern eine Rempelei. «Insgesamt reden sie das Problem nicht klein, sie unterschlagen es besseren Wissens» spricht Weber direkt den SVP-Gemeindepräsidenten an.
Dieser habe anscheinend nichts vom rechtsextremen Gedankengut Mitte der 90er oder den Rütli-Aufmärschen in Brunnen mitbekommen. So hatte Schuler auch gegenüber Nau schon erklärt, es hätte in Schwyz noch nie rechtsextreme Bewegungen gegeben.
Auch das Bündnis erklärt von offizieller Seite: «Wir bedauern die kurze Auseinandersetzung am Bahnhof in Seewen.» Und doch habe es allen aufgezeigt, «dass rechtsextreme Gruppierungen in Schwyz kein Novum sind und sie ein ernst zunehmendes Problem darstellen.»