Antifa-Proteste Schwyz: Polizei zieht positives Fazit
Einige sahen den Ku-Klux-Klan-Auftritt an der Fasnacht Schwyz als Jux. Heute kam es zur Demo gegen Rechtsextremismus. Diese verläuft mehrheitlich friedlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Vergangenen März traten zwölf Personen an der Schwyzer Fasnacht als Ku-Klux-Klan auf.
- Am Samstag demonstrieren nun Einwohner gegen Rechtsextremismus und Rassismus.
- Szene-Kenner Hans Stutz unterstützt das Anliegen der Bevölkerung.
- Laut der Polizei verlief die Demo friedlich.
Die Aufregung war gross, als Anfang März zwölf Personen als Ku-Klux-Klan verkleidet an der Fasnacht in Schwyz auftauchten. Während Teile der Bevölkerung, sowie SP und Juso empört reagierten, stufte die lokale SVP den Vorfall als «Jux» ein. Heute Samstag demonstrieren nun die Einwohner gegen Rechtsextremismus und Rassismus.
Rechtsextreme greifen Demonstranten an
Laut Polizei verlief die Demo mehrheitlich friedlich. Am Rand kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen links- und rechtsextremen Personen. Diese wurde durch die Kantonspolizei Schwyz rasch beendet.
Wie die Kapo in einer Medienmitteilung schreibt, wurden daraufhin ein Dutzend Personen, die aus der rechtsextremen Szene kommen, aus dem Raum Schwyz weggewiesen.
Ein politisches Statement gegen ein politisches Statement
Szene-Kenner und Journalist Hans Stutz unterstützt das Anliegen der Bevölkerung. Obwohl auf Anfrage von Nau weder Staatsanwaltschaft, noch Kantonspolizei ein definitives Urteil gefällt haben, ist der Fall für Stutz klar.
«Aus meiner Sicht ist es eine politische Tat», dafür gäbe es mehrere Indizien, wie z.B. das Keltenkreuz, welches die Gruppe trug. «Auch, dass mindestens eine Person den Hitlergruss gemacht hat.»
Der selben Ansicht ist auch das «Bündnis Buntes Schwyz». Es ist eine Gruppe von jungen Schwyzern, welche sich nach dem Vorfall formiert hat.
Die Gruppe hat für Samstag eine bewilligte Anti-Demo gegen Rechtsextremismus organisiert. Um zu zeigen, «wir kein Nazinest sind.»
Für Stutz ein berechtigtes Handeln, denn: «Rechtsextremismus ist eine politische Tat.» Da solle man ebenfalls politisch entgegen treten. Das Bündnis mache deutlich, «dass Rechtsextremismus und rechtsextremes Gedankengut nicht erwünscht ist.»
Um die Taten und Hintergründe zu verstehen, wurde Stutz von der Gruppierung nach Schwyz eingeladen.
Hat Schwyz besonders grosses Problem mit Rechtsextremismus?
Tatsächlich stellt der Szene-Kenner fest: «Es gibt eine Konstanz von rechtsextremen Aktivitäten im Kanton Schwyz seit 30 Jahren.»
Doch: «Es gibt in jedem Kanton der Schweiz rechtsextreme Aktivitäten.» Schwyz hebe sich somit nicht ab. Auch sei es nicht eine wachsende Szene, glaubt Stutz.
«Glücklicherweise ist die Zahl der rechtsextremen Organisationen und Aktivisten in der Deutschschweiz stabil geblieben.»
Erfreulich sei zudem, dass «eine Subkultur wie die Naziskin-Bewegung keinen Zulauf mehr hat.» Besonders in der Deutschschweiz. «In der Westschweiz gibt es politisierte Rechtsextreme, die sehr aktiv sind.»