Antisemitismus: Schweizer Juden berichten von mehr Diskriminierung

Keystone-SDA
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Zürich,

Der Antisemitismus nimmt in der Schweiz laut einer Studie zu. Vor allem die Diskriminierung im Internet sei ein Problem, sagen Jüdinnen und Juden.

Antisemitismus
Mann mit Kippa. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Jüdinnen und Juden in der Schweiz erleben häufiger Diskriminierung.
  • Der Antisemitismus sei vor allem online ein zunehmendes Problem.

Jüdinnen und Juden in der Schweiz erleben gemäss einer Studie der ZHAW häufig Belästigung und Diskriminierung aufgrund ihres Glaubens. Vor allem im Internet sei das ein zunehmendes Problem.

Rund die Hälfte der Befragten habe angegeben, in den letzten fünf Jahren real oder online antisemitisch belästigt worden zu sein. Das teilte die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) am Donnerstag mit.

Mehr Antisemitismus in sozialen Medien

Fast drei Viertel gingen davon aus, dass Antisemitismus ein zunehmendes Problem darstelle. «Diese Zahlen zeigen deutlich, dass Antisemitismus in der Schweiz existiert und den Alltag der hier lebenden Jüdinnen und Juden prägt.» So wird der Studienleiter und Leiter des ZHAW-Instituts für Delinquenz und Kriminalprävention, Dirk Baier, zitiert.

Ein Judenstern
Eine Holocaust-Überlebende zeigt am Rande einer Lesung zu Antisemitismus in einem Gymnasium einen sogenannten Judenstern. (Symbolbild) - dpa

Fast neun von zehn Befragten seien der Meinung, dass der Hass im Internet und in den sozialen Medien zugenommen habe. Rund die Hälfte der Befragten seien Zeugen davon geworden, wie Jüdinnen und Juden online bedroht oder beleidigt worden seien.

Fast 500 Juden haben an Umfrage teilgenommen

Physische Gewalt erfuhren sie hingegen selten. Am häufigsten von Übergriffen berichteten streng-orthodoxe Juden. Nahezu alle von ihnen seien in den vergangenen fünf Jahren einer Form von Belästigung ausgesetzt gewesen.

An der Umfrage teilgenommen haben gemäss Mitteilung 487 Personen. Die mehrheitlich online durchgeführte Befragung entstand in Zusammenarbeit mit der GRA Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus.

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