Ärger in Luzern: Touristen-Cars halten sogar auf Bus-Spuren!
Immer wieder halten Touristen-Cars in der Stadt Luzern auf Bus-Spuren oder in Bus-Buchten an. Das behindert nicht nur den ÖV – es ist auch illegal.
Das Wichtigste in Kürze
- In Luzern parkieren Reisecars immer wieder in Bus-Einbuchtungen oder auf der Bus-Spur.
- Das behindert den öffentlichen Verkehr – und ist zum Teil illegal.
- Eine Problematik, die dank eines neuen Car-Regimes gelöst werden soll.
Luzern ist bei Touristen aus aller Welt sehr beliebt. Ein Umstand, unter dem die Stadt und ihre Bevölkerung zunehmend leiden.
Nun kommt es vermehrt auch zu Problemen zwischen den Touristen-Strömen und dem öffentlichen Verkehr.
Denn: Immer mehr Touristen-Cars nutzen die Bus-Einbuchtungen oder gar die Bus-Spur, um ihre Gäste aussteigen zu lassen.
Verkehrsbehinderungen durch Reisecars
Etwas, das laut der «Luzerner Zeitung» auch zum Jahresbeginn vorkommt – und zu einem Verkehrschaos führt.
Am Berchtoldstag halten drei Reisecars in der Haltebucht der Bushaltestelle Pilatusplatz an. Das erst noch in Richtung Bahnhof Luzern.
In aller Gemütlichkeit steigen die Touristinnen und Touristen aus den Cars, holen aus dem Gepäckraum ihre Koffer und Taschen.
Ein Problem für den Luzerner Bus der Linie 20. Für ihn hat es in der Haltebucht kaum mehr Platz.
Kein Einzelfall: Ende Dezember kommt es zu einem ähnlichen Ereignis. Ein Car-Chauffeur hält gar auf der Bus-Spur und hält so den Verkehr auf!
Einige «Parkplätze» sind illegal
Ein Vorgehen, das nicht nur dreist ist, für Verkehrsbehinderungen und erhitzte Gemüter sorgt – sondern auch illegal ist.
Gegenüber der «Luzerner Zeitung» erklärt die Kantonspolizei Luzern: «Das Halten auf einem Busstreifen ist nicht erlaubt. Auch nicht, um Personen aussteigen zu lassen.»
Wenn die Polizei eine Übertretung dieser Regel feststelle, werde eine Busse von 80 Franken fällig. Zudem müsse der Chauffeur das Fahrzeug augenblicklich wegfahren.
Völlig legal sei hingegen die Benutzung der Bus-Einbuchtungen. Marc Schwegler, Sprecher der Verkehrsbetriebe Luzern, sagt dazu: «Grundsätzlich dürfen Reisecars an den Bus-Haltestellen anhalten, sofern die Fahrzeuge im öffentlichen Linienverkehr nicht behindert werden.»
Dies sei in Anbetracht des dicht getakteten Fahrplans jedoch schwierig.
Situation hat sich seit Aufhebung der Carparkplätze verschlechtert
Verschlimmert hat sich die Situation, seit die Inseli-Carparkplätze Mitte 2023 weggefallen sind.
Seither stoppen Chauffeure vermehrt irgendwo in der Innenstadt, um ihre Passagiere auszuladen – auch auf Parkplätzen, die keine sind.
Mit dem neuen Car-Regime in Luzern soll das ab Frühling nicht mehr möglich sein. Denn: Wer beispielsweise am Schwanenplatz halten will, um danach andernorts zu parkieren, muss eine Gebühr von 100 Franken zahlen.
Etwas, das Marc Schwegler begrüsst. «Die Massnahme trägt zur Entlastung des Verkehrs in der Innenstadt bei.»