Ärger in Bern: Sogar Kühlschrank wird an Strassenrand gestellt
Immer wieder werden Gegenstände mit einem «Gratis»-Schild auf die Strasse gestellt. In Bern wird so sogar ein Kühlschrank «entsorgt». Das sorgt für Ärger.

Das Wichtigste in Kürze
- Gegenstände werden mit einem «Gratis zum Mitnehmen»-Schild auf die Strasse gestellt.
- In Bern hat das Phänomen ein neues Level erreicht: Ein ganzer Kühlschrank steht da!
- Das sorgt für Ärger in der Nachbarschaft.
Das Phänomen ist in vielen Schweizer Städten bekannt: Immer wieder werden Gegenstände mit einem «Gratis zum Mitnehmen»-Schild auf die Strasse gestellt. Ob Kisten oder alte CDs, Bücher, Spielsachen oder auch Möbel, auf den Strassen findet man so einiges.
In Bern geht jemand mit dem «Gratis»-Trend aber noch einen Schritt weiter: Seit einigen Tagen steht an der Könizstrasse ein ganzer Kühlschrank!
Darauf ein Zettel: «Gratis. Funktioniert einwandfrei.»
Das Foto stammt von Nau.ch-Leserin Rebekka S.* Sie ist genervt: «Schon seit Tagen steht dieser Kühlschrank herum. Es kann doch nicht sein, dass die Leute ihre Sachen einfach so auf die Strasse stellen.»
Und: Wie einwandfrei der Kühlschrank nach mehreren Tagen im Regen noch funktioniert, darüber lässt sich streiten.
Kühlschränke sind die Ausnahme
Ein Kühlschrank am Strassenrand – das ist trotz «Gratis»-Trend ein seltenes Bild.
Christian Jordi, Amtsleiter bei Entsorgung + Recycling der Stadt Bern, sagt: «Es kommt relativ oft vor, dass Leute Gegenstände auf die Strasse stellen. Doch solch grosse Elektrogeräte wie Kühlschränke bilden eher die Ausnahme.»
Am häufigsten seien Sofas, Matratzen oder andere Möbel wie Stühle, Tische und Gestelle. «Auch Lampen kommen häufig vor», erklärt Jordi. Bei den Elektrogeräten seien es eher kleinere Geräte wie Radios oder Föhns.
«Wilde Deponie»
Aber ist es überhaupt legal, einen ganzen Kühlschrank einfach auf die Strasse zu stellen?
Eigentlich nicht. Aber: «Weil wir im Grundsatz die Weiterverwendung von Gegenständen befürworten, sind wir in solchen Fällen kulant», sagt Jordi. Das gilt für Objekte, die noch intakt und brauchbar sind.
Er betont jedoch: «Wir empfehlen, solche Gegenstände auf Privatgrund anzubieten.»
Werde das «Gratis zum Mitnehmen» missbraucht, also zum Entsorgen von Gegenständen, dann sei das illegal.

Denn dabei handelt es sich laut Jordi um eine sogenannte «wilde Deponie». In solchen Fällen werde versucht, den Verursacher ausfindig zu machen und entsprechend zu intervenieren.
Entsorgung von Elektrogeräten wäre gratis
Dass sich der Kühlschrank-Besitzer nur die Entsorgungsgebühr sparen wollte, ist unwahrscheinlich – ausser, er war schlecht informiert.
Kühlschränke können nämlich auf den Entsorgungshöfen oder direkt bei den Verkaufsstellen kostenlos entsorgt werden.
«Bei Elektrogeräten wird die Recyclinggebühr bereits beim Kauf des Geräts bezahlt», bestätigt Jordi.
Und wer den Kühlschrank nicht selbst entsorgen kann: Entsorgung + Recycling Bern bietet auch einen kostenpflichtigen Abholdienst an.
*Name der Redaktion bekannt