Die Stadt Bern beginnt ein Pilotprojekt auf den Entsorgungshöfen

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Wie die Stadt Bern mitteilt, können auf den Entsorgungshöfen ab sofort Alltagsgegenstände gespendet werden, die noch funktionieren oder nur leicht defekt sind.

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Die Stadt Bern. - keystone

Produkte wie Handys, Lampen oder Rollkoffer werden oftmals entsorgt, selbst wenn sie eigentlich noch funktionstüchtig sind.

Jonas Beer und Jonas Morgenthaler, Gründer des Start-ups «Pretty Good» finden das eine Verschwendung: «Würden wir in der Schweiz alle Konsumprodukte ein Jahr länger nutzen, könnten wir unseren gemeinsamen CO2-Fussabruck um 1,8 Millionen Tonnen senken.»

Mit ihrem Anliegen sind die beiden Jungunternehmer bei der Stadt Bern auf offene Ohren gestossen.

Das Pilotprojekt «reuse & repair» wird lanciert

«Wir wollen das Thema Nachhaltigkeit auf allen Ebenen anpacken», sagt Marieke Kruit, Direktorin für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün.

«Niederschwellige Angebote wie jene von Pretty Good können einen wichtigen Beitrag leisten, um unsere Ressourcen zu schonen.»

Gemeinsam lancieren Entsorgung und Recycling Stadt Bern und Pretty Good deshalb das Pilotprojekt «reuse & repair».

Ab sofort und bis Ende Jahr haben Kunden auf den städtischen Entsorgungshöfen Schermen und Fellerstrasse die Möglichkeit, ihre Gegenstände bei der speziell gekennzeichneten Abgabestelle zu spenden, statt diese direkt zu entsorgen.

Die Spenden werden von «Pretty Good Repair» aufgearbeitet

«Wir wollen mit solchen Angeboten erreichen, das funktionsfähige Geräte repariert werden und als Secondhand-Ware im Kreislauf bleiben», sagt Werner Grossen, Leiter Stationär bei ERB.

Das Reparaturnetzwerk «Pretty Good Repair» analysiert, repariert und bereitet die Spenden auf.

Danach verkauft das Projekt «Restwert» des Arbeitsintegrationsunternehmens Drahtesel die Gegenstände über die Onlineplattform Ricardo.

Der Gewinn geht an gemeinnützige Projekte

Die beteiligten Organisationen erhalten für ihre Ausgaben einen Kostendeckungsbeitrag. Der Gewinn aus den Verkäufen wird an gemeinnützige Projekte gespendet.

Gespendet werden können Haushaltskleingeräte, IT- und Telekommunikationsgeräte, Unterhaltungselektronik, elektrische und elektronische Werkzeuge, Spielzeug sowie Sport- und Freizeitgeräte, Lampen, Antiquitäten und kleine Möbel.

Die abgegebenen Produkte sollten nicht stark verschmutzt oder beschädigt sein.

Das Projekt hat eine breite Trägerschaft

Das Pilotprojekt wird durch das Institut «Sustainable Business» der Berner Fachhochschule begleitet und ausgewertet.

Dabei soll der ökologische Nutzen des Projekts aufgezeigt sowie die ökonomische Umsetzbarkeit geprüft werden.

Bei einem positiven Verlauf der Pilotphase soll das Modell als fixes Angebot aufgenommen werden.

Das Pilotprojekt in der Stadt Bern wird von der Swico, dem Wirtschaftsverband der ICT- und Onlinebranche, der Berner Kantonalbank und der Bürgergemeinde Bern finanziell unterstützt.

Sammeltag für Handys, Laptops und Tablets

Am 9. September 2023 findet auf dem Berner Bahnhofplatz das Eröffnungsfest der diesjährigen Berner Nachhaltigkeitstage statt.

Entsorgung und Recycling nutzt dies, um zusammen mit Pretty Good, der Stiftung SENS, Swico und dem Wirtschaftsamt der Stadt Bern unter dem Thema der Kreislaufwirtschaft einen Sammeltag für Handys, Laptops und Tablets durchzuführen.

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Kommentare

User #1497 (nicht angemeldet)

Bei elektronischen Geräten wird die Entsorgung ja schon beim Kauf vorfinanziert, defekte Geräte können so schon jetzt gratis abgegeben werden. Den Weg zum Entsorgungshof kann man sich allerdings sparen: Auch jedes Geschäft, das solche Geräte verkauft, muss sie kostenlos zurücknehmen.

User #6345 (nicht angemeldet)

Eigentlich eine gute Idee. Leider gibt es aber immer wieder Leute, welche ihren Schrott illegal an solchen Orten entsorgen. Das klappt nur wenn jemand von ERB ein kritisches Auge drauf wirft.

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