Art Basel: Jugendpsychologe empfiehlt Kinderverbot
Um ein Haar hätte ein Kind ein 50'000 Franken-Kunstwerk zerstört. Nach dem Vorfall an der Art Basel stellt sich die Frage: Sind Kunstmessen kindertauglich?
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Kleinkind hätte an der Art Basel fast ein 56'000 Franken teures Kunststück zerstört.
- Die Kunstmesse beruhigt: Die teure «Fliege» sei nicht beschädigt worden.
- Jugendpsychologe Allan Guggenbühl empfiehlt höhere Sicherheitsmassnahmen oder ein Verbot.
Glück im Unglück: Das über 50'000 Franken teure Kunstwerk an der Art Basel blieb ganz. Trotz dem grossen Aufschrei, wonach ein 3-jähriges Mädchen das Werk «Fliege» zerstört haben soll.
Die Art Basel gab am Montag Entwarnung. Das Kunstwerk, das vom Mädchen zu Boden geschubst wurde, blieb ganz.
Bei der Messe stellt man klar: «Es kommt sehr selten vor, dass ein Werk beschädigt wird.» Daher will man von schärferen Sicherheitsmassnahmen derzeit nichts wissen.
Anders sieht dies Jugendpsychologe Allan Guggenbühl. Er widerspricht gegenüber Nau: «Man sollte Kinder nicht auf Kunst loslassen.»
Für Guggenbühl stehen «Eltern oder das Personal in der Verantwortung, dass Kinder nicht mit teuren Kunstwerken spielen.» Die Art Basel hingegen argumentierte, man biete den Besuchern «ein aussergewöhnliches Betrachtungserlebnis.»
Da interveniert der Jugendpsychologe: «Die Art Basel muss auch Kunstobjekte schützen.» Man müsse als Aussteller einfach damit rechnen, dass Kinder Kunstwerke zerstören.
Kleinkinder gehören einfach nicht in einen Raum mit teurer Kunst. Geht mit ihnen in ein Kindermuseum, aber verlangt nicht von allem und jedem seine Sachen in Watte und hinter Glas zu packen nur damit ihr eure Bälger mitnehmen könnt. #artBasel
— Caro von Chaos (@carovonchaos) June 17, 2019
Wenn dies nicht gewährleistet sei, «sollten Kinder nicht an Kunstmessen zugelassen werden oder Massnahmen getroffen werden.» Wie im vorliegen Fall, bei dem das Kind einfach aus dem Buggy heraus das Kunstwerk anfassen und umstossen konnte.
«Kinder schätzen Kunst sehr wohl», so Guggenbühl. «Sie gehen jedoch anders damit um. Kinder berühren Gegenstände, sie wollen damit spielen.»