Art Basel: Schillernde Künstlerkritik für Millionen
Repolitisierte Kunst und Verkäufe in Millionenhöhe: Die Kunstmesse Art Basel bewegt sich wieder auf dem Terrain der Extreme.
Innerhalb weniger Stunden wurden bereits am Dienstag auf der Art-Basel-Preview für Sammler und VIP’s wieder dicke Geschäfte abgeschlossen. Die ersten Verkäufe der 291 Galerien aus 35 Ländern wurden fast im Minutentakt bekannt.
Den Besitzer wechselten Werke von Lee Ufan, Robert Ryman und ein Gemälde von David Hockney für 2,4 Millionen Franken. Auf der bis zum 17. Juni dauernden Art Basel werden rund 4000 Künstler gezeigt, darunter Klassiker der Moderne und Stars der zeitgenössischen Szene wie Ai Weiwei, Jeff Koons und Damien Hirst.
... und dann diese nagenden Zweifel während der Art, Basel. Ist es nun ein Kunstwerk oder eine von vielen Basler Baustellen? Um nicht wie ein Crétin dazustehen, habe ich sicherheitshalber kennerhaft die gesellschaftskritische Aussage gelobt. pic.twitter.com/B1xkOtVrPo
— Grabmacherjoggi Basel ❤️ (@grabmacherjoggi) June 13, 2018
Das Wichtigste in Kürze
- Die Art Basel hat am Dienstag begonnen.
- Der bisherige Umsatz wird auf über 55 Millionen Franken geschätzt.
Man habe wieder viele politische Statements auf der Messe vertreten, sagt der Direktor der Weltmesse für moderne und zeitgenössische Kunst, Marc Spiegler. Bis noch vor zwei Jahren etwa wurde auf der alljährlichen Pressekonferenz der weltweit grössten Branchenmesse lieber von neuen Kunstmärkten statt Politik geredet.
Auch die «#MeToo»-Debatte ist in Basel eingezogen, wie das Rahmen-Programm der Art Basel zeigt. Die Kunstwelt sei im Wandel begriffen, sagt Spiegler. Wie der 50-Jährige erläutert, sind auf der Messe etwa 30 Prozent der Galerien im Besitz von Frauen. Zu ihnen gehören Helga de Alvear aus Madrid, Marianne Boesky aus New York und Nathalie Obadia aus Paris.
Ein Hockney für 2,1 Millionen
Wie Art-Basel-Direktor Spiegler erklärt, verzeichneten die Galerien 2017 einen Umsatz, der über der 50-Millionen-Dollar-Grenze lag. Bei der Zürcher Galerie Gmurzynska wechselte für rund eine Million Franken ein Gemälde von Roberto Matta den Besitzer, ein Picasso war für 9,2 Millionen Franken reserviert.