Art Basel wegen Ausstellung der Tierquälerei beschuldigt
Darf man Tiere für die Kunst quälen? Die Art Basel kriegt für ihre neueste Ausgabe in Asiens Wirtschaftsmetropole Hongkong Ärger.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Wochenende fand die sechste Ausgabe der Art Basel in Hongkong statt.
- Tierschützer klagen nun, man habe dort Krebse gequält.
Seit sechs Jahren hat die Art Basel nebst Miami (Florida) auch einen Ableger in Hongkong. Die diesjährige Ausstellung sorgt nun für Stunk. Denn: Die japanische Künstlerin Aki Inomata steckte dort Einsiedlerkrebse in künstliche Häuschen. Genauer: In vom 3D-Drucker gefertigte Harz-Schalen.
Statt ihrer natürlichen Schale tragen die Tiere um der Kunst Willen die Skylines von Metropolen wie Bangkok auf dem Rücken. Die Herzen der Kunstfans mögen hierbei höherschlagen. Greenpeace Schweiz aber klagt gegenüber Nau an: «Das muss man schon als Tierquälerei bezeichnen.»
Art Basel zeigt leidende Krebse
Sprecher Yves Zenger erklärt, der Krebs ziehe sich gewöhnlich zurück, weil er Schutz suche. Und er wechsle sein Haus nur, wenn er wachse und das alte zu klein werde. Also nicht einfach so von A nach B.
Er warnt: «Diese Tiere haben hochsensible «Antennen». Und wir befürchten, dass sie ganz massiv Stress leiden.»
Die Darstellung im Kunsthäuschen sei eine «unnatürliche Umgebung» für die Tiere. «Alles ist künstlich: das Licht, das Material, das Haus. Ausserdem ist letzteres wohl zu schwer für sie.»
Künstlerin Inomata fragt an ihrer Ausstellung nach dem Wesen der Krebse. Bleiben sie beim Häuschenwechsel dieselben Tiere? Und: Wie sehr definieren wir uns über unsere Wohnanordnung?
Für Greenpeace nicht haltbar. «Toleranz, auch in der Kunstwelt, muss da aufhören, wo das Leiden der lebenden Kreatur beginnt.»