Ärzte warnen vor Lungenentzündung als Folge von Grippe
Laut Ärzten kann aus einem grippalen Infekt eine Lungenentzündung werden. Doch der Krankheitsverlauf lässt sich nur sehr schwer beeinflussen.
Das Wichtigste in Kürze
- Aus einem grippalen Infekt kann eine Lungenentzündung entstehen.
- Präventiv kann man dagegen ankämpfen, beispielsweise mit einer Impfung oder Masken.
- Das Bewusstsein für Atemwegserkrankungen ist durch die Pandemie gestiegen.
Ob eine Grippe oder nur eine einfache Erkältung – es sind wieder viele Viren im Umlauf. Dementsprechend viel Zeit verbringen wir im Bett, um uns auszukurieren.
Doch nicht immer lassen die Symptome innert weniger Tage wieder nach. Denn eine Erkrankung von Atemwegen kann beträchtliche Folgen nach sich ziehen ...
Grippe kann Lungenentzündung auslösen
Silvio Brugger, Oberarzt an der Klinik für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene am Universitätsspital Zürich, erklärt auf Anfrage von Nau.ch: «Es gibt auch Viren, die sowohl obere als auch untere Atemwege infizieren können.»
Das seien beispielsweise Sars-CoV-2 oder eine Grippe (Influenzavirus). Die Gefahr: Diese können auch eine Lungenentzündung (Pneumonie) verursachen.
Brugger weiter: «Da es derzeit mehr Influenzafälle gibt, kann auch die Zahl der Lungenentzündungen ansteigen.» Dabei seien vor allem Hygienemassnahmen wichtig, um eine Übertragung zu verhindern.
So empfiehlt der Oberarzt das Einhalten von Hustenregeln und eine korrekte Händehygiene.
Prävention als wichtige Massnahme
Doch den Krankheitsverlauf zu beeinflussen sei schwierig, wie Daniel Saameli, Mediensprecher der Insel-Gruppe, sagt: «Die meisten Therapien und Hausmittel bei Atemwegsviren wirken nur gegen die Beschwerden.»
Deshalb sei die Prävention vor einer Grippe das A und O, vor allem in der Winterzeit. «Hier hilft vor allem die Grippeimpfung und das Tragen von Masken in Innenräumen und dichten Menschenmengen.» So könne die Ansteckungsgefahr laut Saameli reduziert werden.
Erkältungen können andere Krankheiten mit sich bringen
Auch Erkältungen können weitere Erkrankungen hervorrufen. Jedoch kommen gemäss Brugger Lungenentzündungen eher selten vor.
Weitaus häufiger seien bakterielle Zusatzinfektionen der oberen Atemwege, wie eine Nebenhöhlenentzündung oder eine Mittelohrenentzündung. Doch «spezifische Behandlungen für virale Infekte der oberen Atemwege gibt es kaum».
Es gelte aber auch hier, präventiv zu handeln, bevor es so weit komme. Daten würden zum Beispiel zeigen, dass regelmässige Salzwasserspülungen der Nase Erkältungen vorbeugen.
Nach Coronavirus: Nehmen Leute ihre Erkältungssymptome zu wenig ernst?
Gundekar Giebel, Leiter Kommunikation der Gesundheitsdirektion des Kantons Bern, sagt dazu: «Es ist möglich, dass einige Menschen aufgrund der abnehmenden Aufmerksamkeit für Covid-19 auch weniger auf Erkältungssymptome achten.»
Allerdings sei das Bewusstsein für Atemwegserkrankungen durch die Pandemie insgesamt gestiegen. Und «viele Menschen sind nun sensibler für Symptome und deren Behandlung». Dies variiere jedoch stark von Person zu Person.